Schlagwort-Archive: Ideologie

Moritat vom Eigennutz

Erträgt es diese Gesellschaft lange, wenn die Geister der Vergangenheit auf ihrer Ordnung lasten? Aber klar, die gesellschaftliche Ordnung, das ist die Manifestation der Vergangenheit. Nur die SPD, die weiß das nicht, schließlich geht es ihr genau so. Weiterlesen

Empfehlungen zur Qualitätssicherung – Teil 2: Öffentlichkeit

Erreichte solch eine spezifische Debatte wie die Bongartz-Dammann-Kontroverse, die neulich in den Kommentarspalten von Archivalia über Verfahrensfragen in Sachen wissenschaftliches Fehlverhalten ausgetragen wurde, selten ein breiteres Publikum, so bietet die zusammenfassende Darstellung und Bewertung der Diskussion, die Klaus Graf jüngst vorgelegt hat, eine willkommene Gelegenheit, um mit weiteren Gedanken an die Problemstellung anzuknüpfen Weiterlesen

Die Angst, die Opfer und die Täter

Erarbeitetes ist die zentrale Ware, von deren Verkauf Arbeitskraftbesitzer leben. Wer nichts als die eigene Arbeitskraft besitzt, ist ein Arbeiter. Infolge der Digitalisierung setzen die Produkte geistiger Arbeit fast keinen Verbrauch von Rohstoffen mehr voraus. Der Wert des Produkts ergibt sich zu einem immer größer gewordenen Anteil aus dem Arbeitslohn. Das sind die 99 Prozent. Das bedroht die gesellschaftliche Funktion jener, die bisher ihr Eigentum in den Produktionsprozess investierten, um damit Anteile fremder Arbeitskraft zu erwerben und in der Wertschöpfung einen Anteil für unternehmerischen Gewinn zu etablieren. Wer sich eine Beteiligung an den Erträgen fremder Arbeitskraft sichert, ist ein Eigentümer.

Die Kämpfe des 21. Jahrhunderts sind Kämpfe um den Wert geistiger Arbeit. Weiterlesen

Festtags-Terminologie

Erbaut es an Pfingsten, sich einmal einige Gedanken über die Benennung von Feiertagen zu machen? Bei Pfingsten ist die Benennung des Tages ja ziemlich einheitlich, die Frage ist eher, was genau gefeiert wird. Ist es der „Geburtstag der Kirche“, das „Kommen des Heiligen Geistes“ oder der „Abschluss der Osterzeit“?[1] Weiterlesen

Kristina Schröder und das Gott der Germanen

Erhellte Sprachkritik die Schwärze, als Kristina Schröder in der Vorweihnachtszeit 2012 erklärte, man könne statt „der Gott“ genauso gut auch „das Gott“ sagen, und das bringe sie auch ihren Kindern bei? Zunächst brach vielmehr ein Entrüstungssturm über sie herein. Die offenbar für die Kindererziehung zuständigen Unionspolitikerinnen Christine Haderthauer und Katherina Reiche, sowie Großväterchen Norbert Geis beharrten auf überlieferten Gottesbildern und machten gar linke Political Correctness für Schröders sprachpolitischen Veränderungswillen verantwortlich (mehr dazu im Sprachlog). Weiterlesen

Elitendämmerung

Erwachtes Schicksal des grausamen Untergangs oder gesellschaftlicher Prozess im Fortgang der Aufklärung? In der FAZ titelte Jürg Altwegg vorige Woche „Elitendämmerung“ (kein Link aus Protest gegen das LSR) und schloss seinen Artikel mit dem Satz:

„Frankreichs Elitendämmerung geht weiter.“

Mit dem Neologismus spielt der Genfer Kulturkorrespondent auf die „Götterdämmerung“ an, die nordische Sage vom Untergang der Götter und Weltuntergang. Weiterlesen