Schavanplag gegen Vroniplag? Die Plagiats-Affäre Schavan läuft an

Er zählte Seiten mit Plagiatsfunden zum Fall Schavan auf VroniPlag[1] und auf Schavanplag.[2] VroniPlag meint derzeit, auf 35 Seiten (10,77 Prozent) etwas gefunden zu haben, Schavanplag gibt 56 Seiten (17,22 Prozent) an. Beides ist aber nicht der korrekte aktuelle Stand der plagiatsverdächtigen Stellen in Annette Schavans Dissertation über Person und Gewissen.

Probleme, aktuelle Funde darzustellen

VroniPlag beispielsweise hat auf S. 56 eine Stelle gefunden,[3] die klar aus einem anderen Werk übernommen ist:

Gegenüberstellung von Schavan und TrögerDiese gesichtete und als „Bauernopfer“ kategorisierte Übernahme ist aber in der Liste der 35 Seiten mit Plagiatsfunden nicht aufgeführt, andere ebensowenig. Auf Schavanplag etwa steht die S. 56,[4] einschließlich Schavans Tippfehler „Samit“ statt „Damit“ (der beweist, dass im Schreibmaschinenzeitalter das Plagiieren ganz andere Probleme als Copy-&-Paste mit sich brachte).

Schavanplag hingegen hat darauf verzichtet, einen kleinen Satz anzukreiden, den Annette Schavan abgeschrieben, aber nicht in Anführungszeichen gesetzt hatte:

„Ein sittlicher Akt muß als solcher grundsätzlich einsehbar und verstehbar sein.“[5]

VroniPlag-Übersicht zu Schavan: Seiten mit Funden blau hervorgehobenBeide Beispiele zeigen zweierlei: Schavanplag ist als Blog nicht geeignet, Korrekturen anzubringen und Ergänzungen zum bisher Gefundenen beizutragen. Durch die fehlende Kommentarfunktion bietet das Blogformat nicht wirklich mehr, als es eine Dokumentation im PDF-Format allein getan hätte. Interaktivität fehlt. Doch für VroniPlag zeigt sich ähnliches: Obwohl seit 48 Stunden öffentlich bekannt ist, dass Schavanplag die Seiten „045 047 056 075“ (und viele mehr) für klare Plagiate hält, ist S. 56 in der VroniPlag-Übersicht der Seiten mit Plagiatsfunden immer noch nicht vorhanden (obwohl VroniPlag, wie gezeigt, die Stelle richtig eingeordnet hat).

In VroniPlag befasst sich also niemand mehr mit dem Thema, nachdem der „Hauptverdächtige“ seit dem 23. April nichts mehr dort getan hat. (Tatsächlich gibt ganz wenige Edits eines anderen VroniPlaggers) Warum ist das so, obwohl es ein medial deutlich mehr Aufsehen erregender Plagiatsverdacht ist als etwa die Fälle Koch-Mehrin und Chatzimarkakis?

Die VroniPlagger haben den Fall vor Wochen als „Grenzfall“ abgelehnt (dazu später mehr). Daher kümmern sie sich nicht mehr darum. Neue Interessierte haben aber offenbar in der VroniPlag-Analyse von „As“ ebenfalls nichts beigetragen. Das erstaunt zunächst, denn das Wiki-Prinzip hatte seit dem Beginn von GuttenPlag immer wieder neue Freiwillige zum Beitragen gebracht, oft in Zusammenhang mit neuen Verdachtsfällen. Das war eine wichtige Eigenschaft des „Schwarms“: die Anschlussfähigkeit für neue Fische, die einfach ein bisschen mitschwimmen können. Doch offenbar existiert sie nicht mehr.

Der Schwarm starb im Hinterzimmer von VroniPlag

Der Schwarm ist tot. Manche VroniPlagger meinen, es habe ihn nie gegeben. Hinsichtlich der genannten Fähigkeit zum Anziehen neuer Fische kommen drei Gründe in Betracht.

  1. Es gibt keine Fische außerhalb des Schwarms mehr. (Und die, die schon mal dabei waren, verstecken sich lieber im Korallenriff, als nochmal mitzuschwimmen.)
  2. Die Sozialverhältnisse im Schwarm halten kleine Fische davon ab, sich in dessen Nähe zu begeben. In früheren Blogartikeln und anschließenden Debatten wurde das angenommen und praktisch demonstriert.
  3. Die Schwimmtechnik des Schwarms überfordert kleine Fische. Die technischen Fähigkeiten und plagiatstheoretischen Kenntnisse, die zum Mitschwimmen erforderlich sind, sind inzwischen enorm.

Diese drei Aspekte gelten wohl nebeneinander und verstärken sich auch gegenseitig. In VroniPlag fragen sich inzwischen auch manche, woran das liegen mag.[6] Der VroniPlag-Chat wird etwa als wichtiges Mitmachinstrument geschildert – andererseits ist er ein zumindest ebenso großes Beteiligungshindernis. Man stelle sich vor, Sachdiskussionen der Wikipedia würden nicht auf den Wikipedia-Diskussionsseiten geführt, sondern in einem Chat: Die technische, vor allem aber die soziale Schwelle wäre deutlich höher.

Chatter bilden schon dadurch eine verschworene Gemeinschaft, dass sich (im Gegensatz zu Wiki-Diskussionen) nicht nachlesen lässt, was dort zuvor besprochen wurde, was also Diskussionsstand ist. Vor allem aber ist ein Chat stets privat, nicht öffentlich. Man kann sich nicht darauf berufen, was dort gesagt wurde, nur daran appellieren, dass man dazugehört, dabei war. Aus dem Chat zitieren ist verpönt. Was im Chat ist, bleibt im Chat, unter uns. Der Chat ist das Hinterzimmer von VroniPlag. Durch das Hinterzimmer wird das „Wir“ und das „Die“ definiert, das die Betroffenen anschließend ausagieren.

Kommunikations-GAU: „VroniPlag entlastet Schavan“

Dem „Wir“ kommt besondere Bedeutung zu, wenn VroniPlag als Institution mit Massenmedien interagiert. Dem Betreiber des Twitter-Accounts @VroniPlag_Wiki war es am Tag nach Beginn der Schavan-Affäre das wichtigste Anliegen, zu betonen:

„Martin Heidingsfelder @goalgetter32 wurde am 3. November 2011 endgültig von #VroniPlag Wiki ausgeschlossen. Er spricht nicht für das Wiki.“[7]

Zugleich teilt der Account implizit mit, dass Debora Weber-Wulff für das Wiki spreche. Aus deren – und anderen – Äußerungen leitet die geneigte Öffentlichkeit aber ab, dass VroniPlag Schavan in der Plagiatsfrage entlaste, dass Schavans Dissertation gar „den Segen der Internetplattform Vroniplag“ bekam.[8] Unterhalb eines solchen Grades an Absurdität hat die in Plagiatsfällen kompetente Tanjev Schultz in der Süddeutschen geschrieben:

„Aktivisten der Internetplattform ‘Vroniplag’ halten die Doktorarbeit von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) für keinen klaren Plagiatsfall.“[9]

Stattdessen sei es „ein Grenzfall“, wird unter Berufung Weber-Wulff behauptet. Mit diesen Aussagen befasste sich der Wirtschaftsphilosoph, ein Blogger, den man wohl als interessierten Außenstehenden bezeichnen kann. Er widersprach:

„Jeder kann sich bei schavanplag davon überzeugen, dass es sehr viele Plagiate gibt, also die Übernahme fremder Textstellen ohne Kennzeichnung der Quelle.“[10]

Damit bestätigte er aber, dass auch er den Begriff „Grenzfall“ so verstanden hatte wie viele andere auch: Die These “Schavans Dissertation ist ‘ein Grenzfall’” ist aber zumindest missverständlich. Falsch (also missverstanden) ist die daraus abgeleitete Darstellung “Aktivisten der Internetplattform ‘Vroniplag’ halten die Doktorarbeit von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) für keinen klaren Plagiatsfall.”[9]

Das zumindest ist einer Diskussion von VroniPlag-Mitarbeitern mit Stefan Weber zu entnehmen, in der die VroniPlagger behaupten, „Grenzfall“ beziehe sich nicht auf die Grenze zwischen Plagiat und Nicht-Plagiat: „Was die Leute abstimmen, ist nicht “Wahrheit” oder “Plagiat”, sondern eine Abstimmung zur Vorgehensweise.“[11]

Demnach seien sie verärgert über die Umdeutung in den Medien. Allerdings ist die Interpretation „VroniPlag entlastet Schavan“ ja geradezu mediales Allgemeingut.[12] Auch unabhängige, reflektierte Leute ohne das Bedürfnis, der Story einen journalistisch-aufsehenerregenden oder politischen Spin zu geben (der Wirtschaftsphilosoph zum Beispiel) haben die Äußerungen Weber-Wulffs so verstanden.

Deshalb bleibt die Frage, ob Weber-Wulff das so kommunizieren wollte, oder ob sie etwas anderes mitteilen wollte, aber von allen falsch verstanden wurde. Der ständige Vergleich Schavans mit Karl-Theodor zu Guttenberg hat den – gewollten oder ungewollten – Effekt, dass die Ministerin als geradezu unschuldig erscheint. Wenn überhaupt, dann muss man sie mit Althusmann vergleichen oder mit einem der vielen Fälle, in denen der Plagiats-Barcode auf VroniPlag unterhalb der 30-Prozent-Marke stehengeblieben ist.

Erster Barcode zu Schavanplag

Bisher steht der Zähler von Schavanplag auf 17 Prozent. Martin Heidingsfelder, der nichts mit Schavanplag zu tun hat,[13] hat daraus einen Plagiats-Barcode gemacht:[14]

Barcode von Schavanplag, 4. Mai 2012Dabei sind womöglich auch ein paar zweifelhafte Stellen. Wenn die aber nicht rund die Hälfte ausmachen, dann ist die interne 10-Prozent-Hürde von VroniPlag überschritten. Die Argumentation des VroniPlaggers marcusb lautet, dass man dort einen „falsch positiven“ Plagiatsvorwurf gegen Schavan habe vermeiden wollen[11] und sich deshalb gegen die Weiteruntersuchung und Präsentation auf der Hauptseite entschied (im Chat, so ist zu vermuten).

VroniPlag hat dabei die Wiki-Räson („wir wollen nichts behaupten, dem die Uni nachher nicht folgt“) über das Objektivitätsideal gestellt, das sie sonst oft und gern betonen: „Wir beschuldigen niemanden, wir dokumentieren nur Textgleichheiten.“ Bei Schavan hat sich VroniPlag geweigert, das konsequent durchzuführen. Weil sie den Fall so weit wie möglich von sich geworfen haben, tragen die VroniPlagger eine Mitverantwortung, wenn sich nun, wie Stefan Weber befürchtet, der Fall Guttenberg wiederholt, und zwar trotz geringerer Prozentwerte mit schlimmerer Bedeutung:

„in Form einer plagiierenden Ministerin, die für Bildung, Forschung und Wissenschaft zuständig ist. […] Eine Ministerin und vierfache Ehrendoktorin, die über Sigmund Freud schreibt, aber nachweisbar Freud gar nicht gelesen hat, sondern plump aus der Sekundärliteratur abschreibt.“[15]

Bei Schavan sieht Weber schon die Ansätze zu einem guttenbergschen Krisenmanagement. „Sie schweigt.“[15] Und lenkt ab.[16] Wenn sie sich nicht bald eines Besseren besinnt, wird es ihr schlimmer ergehen als Guttenberg. Die Empfehlung steht: Sie sollte einen Plagiatsgipfel veranstalten.

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41 Antworten zu “Schavanplag gegen Vroniplag? Die Plagiats-Affäre Schavan läuft an

  1. Plaqueiator

    Mit dem Schavan-Dokumentar verlässt die Nr. 3 das Wiki mit fast 4000 reinen Fragment-Editbeiträgen. Mit einer Engelsgeduld hat er auf Unterstützug durch seine Mitdokumentare gewartet, aber sie wurde ihm verweigert.

    Es gibt nach wie vor 48 von ihm erfasste Fragmente, die nicht von anderen Mitgliedern gesichtet (also gegengeprüft) wurden. Diesen stehen 36 gesichtete gegenüber. Da nur gesichtete Fragmente in die Berechnung bei Vroniplag eingehen, wurde die Absolution Schavans in der Presse durch Weber-Wulff nur mit der Hälfte des vorhandenen Materials vollzogen.
    Nachzuprüfen im Wiki.

    Warum aber wurde der Schavan-Dokumentar ignoriert? Ihn unterscheidet zweierlei vom Vroniplag-Stammtisch. Zum einen schaute er akribisch hin und arbeitete objektiv – zum anderen aber war er der letzte, der sich dem Chat verweigerte. Ihm fehlte trotz der herausragenden Leistung der Stallgeruch – Grund genug für eine „Exkommunikation“.

  2. Mir ist nicht klar, wie Sie das mit dem „Grenzfall“ meinen oder was an meiner folgenden Interpretation ein Missverständnis sein soll: Für die einzelnen Textstellen lässt sich ziemlich genau feststellen, ob Quellen korrekt angegeben wurden oder nicht, auch wenn das oft sehr mühsam ist. In Bezug auf eine komplette Arbeit lässt sich nicht exakt bestimmen, wie viele problematische Textstellen tolerierbar sind, so dass es hier Grenzfälle geben kann, zu denen die Dissertation der Noch-Bildungsministerin jedoch nicht mehr gehört, da sie eindeutig jenseits der Grenze des wissenschaftlich Akzeptablen liegt.

  3. @Wirtschaftsphilosoph: Grenzfall kann zwei verschiedene Sachverhalte bedeuten:
    1. Schavans Dissertation ist ein Grenzfall zwischen wissenschaftlichem Fehlverhalten und bloßer Schlamperei. Dann gilt in dubio pro reo, dass ihr der Titel nicht aberkannt würde. So haben viele Medien die Grenz-Äußerungen Weber-Wulffs interpretiert, und auch Sie, meine ich.
    2. Schavans Dissertation ist ein Grenzfall zwischen einem Fall, den VronPlag weiterverfolgen sollte, und einem Fall, den man aufgeben sollte. In Stefan Webers Blog nennen die VroniPlagger mögliche Gründe für das Aufgeben eines Falles. Weitere Gründe könnten sein, dass man einen Verdächtigen mag, Hoffnung auf Wohltaten von dessen Seite oder Angst vor seiner Rache hat oder die Indizien nicht wasserdicht sind.
    Meine Überlegung oben ist, dass die meisten Rezipienten Interpretation 1 wählten, dass Weber-Wulff aber Interpretation 2 zuneigte. Weber-Wulff wollte – wenn ich Recht habe – niemals behaupten, Schavan habe die Grenze zum wissenschaftlichen Fehlverhalten nicht (oder kaum) überschritten. Sie wollte nur behaupten, für VroniPlag habe der Verdachtsfall Schavan nicht (oder kaum) die Grenze zum lohnenswerten Fall überschritten.
    Welche Interpretation nun die freundlichere ist, und ob nicht die zweite andere, aber noch verstörendere Implikationen mit sich bringt, darüber könnte man wohl geteilter Meinung sein.

    @Plaqueiator: Vielen Dank, dass Sie meine Chat-Einschätzung bestätigen. Sie war ja etwas spekulativ, da es nicht möglich ist, zu sagen, was im Chat ist, wenn man nicht selbst im Chat ist.
    Ich weiß nicht, ob oder in welcher Form eine „Exkommunikation“ stattgefunden hat. Im Artikel über den Plagiatsgipfel habe ich ja postuliert:

    „Womöglich ist bei manchem die Grenze zwischen aktiver Zugehörigkeit und Aussteigertum auch gar nicht leicht zu ziehen, zumal eine Konzentration auf “Schavanplag” einigen zeitlichen Aufwand im April erfordert hätte, der nicht mehr in VroniPlag-Engagement geflossen sein könnte.“

    Aber dass der Mitarbeiter vor allem sachorientiert war, als er sich entschloss, trotz Widerstandes seine Funde zu verbreiten, dieser Eindruck steht für mich fest. Die Entscheidung von VroniPlag, Schavan nicht auf die Hauptseite zu nehmen, scheint mir dagegen nicht sachorientiert zu sein, sondern an den möglichen Folgen für VroniPlag orientiert.
    Wie die Entscheidung von VroniPlag, Schavan nicht auf die Hauptseite zu nehmen, gefällt wurde, das würde ich auch gern wissen. Weber-Wulff suggerierte mit Äußerungen einen knappen Mehrheitsbeschluss. Marcusb schrieb hingegen (auf plagiatsgutachten.de) penetrant häufig das Wort „Konsens“. Letzteres war sehr irritierend, da offensichtlich kein Konsens bestanden haben kann.
    Falls der Entscheidungsprozess irgendwo dokumentiert ist, her damit! (Ein nichtdokumentierter Entscheidungsprozess widerspricht übrigens radikal dem Wiki-Prinzip.)

  4. Der Cicero haut dem Fass mal wieder den Boden aus:

    „Problemtisch[sic] ist doch vor allem, dass die Vorwürfe durch einen anonymisierten Blog öffentlich gemacht wurden, obwohl sie von der Plattform „vroniplag“, die durch den Fall zu Guttenberg bekannt geworden war, bereits als nicht schwerwiegend und damit veröffentlichungswürdig eingestuft wurden.“[1]

    Jetzt wird ein anonymes Blog gegen VroniPlag, das „bekannt geworden war“ [auch noch mit Guttenberg, *lol*] ausgespielt. VroniPlag ist natürlich voll die bekannte Autorität, und kein bisschen anonym oder darauf angewiesen, dass überprüft werden kann, was da gemacht wird. (ironie aus)
    Und man beachte: VroniPlag urteilte: nicht schwerwiegend = nicht veröffentlichungswürdig
    Da kann man schon den Eindruck gewinnen, dass es zwischen den obigen Interpretationen 1 und 2 keinen öffentlich vermittelbaren Unterschied gibt…

  5. Rumpelstilzchen1812

    »Die Entscheidung von VroniPlag, Schavan nicht auf die Hauptseite zu nehmen, scheint mir dagegen nicht sachorientiert zu sein, sondern an den möglichen Folgen für VroniPlag orientiert.«
    Bingo! Dafür sprechen nicht nur einzelne Kommentierungen einiger VroniPlagler an verschiedenen Stellen im Netz, sondern auch die von Plaqueiator benannte Tatsache, dass 48 von Mitarbeiter Hotznplotz erstellte Fragmente nicht gegengesichtet wurden.
    (Btw: Fragmentersteller Hotznplotz darf hier ruhig mal genannt werden, da trotz seiner Ankündigung im Wiki vom 18.03. keineswegs gefolgert werden darf, dass er es war, der sich ein neues ‚Label’ und eine neue pseudonyme Identität zulegte.)
    Wenn es um die Sache und nicht um mit der politischen Größe ‚Schavan’ verbundene Imponderabilien gegangen wäre, hätte es angesichts eines so ‚verdienten’ Mitstreiters sich gehört, ihm wenigstens die kollegiale Aufmerksamkeit, Mithilfe und insbesondere Fairness zukommen zu lassen, seine ‚Funde’ zu ‚sichten’, also zu gewichten. Danach hätte man ja immer noch einen Konsens über die Gesamteinschätzung der ‚belastbaren Textstellen’ ohne Ansehen der Person (!) herstellen können. Nein, das von Weber-Wulff gegebene Interview war da allerdings verräterisch genug: Sie ließ sich erstens werkbezogen als Prima (donna) inter pares apostrophieren, leugnete zweitens den Befund von 10,77 % auf der Basis von 36 gegengeprüften Plagiatsfragmenten und wählte dann drittens den zwangsläufig verzerrenden Vergleich mit „gravierenderen Fällen“ und würzte das auch noch durch den völlig missratenen vergleichenden Bezug auf zu Guttenberg. Zu allem Überfluss ließ sie es sich nicht nehmen, auch noch auf ihr Tagesspiegel-Interview bei Twitter per Link hinzuweisen. Was hat das noch mit „wissenschaftlicher Korrektheit“ zu tun und wie lässt sich all das vereinbaren mit der VroniPlag-Selbstaussage, dass es nie um die Person, sondern einzig um Textstellenvergleiche gehe?
    Laut Klicken geht es um „mehrheitliche Auffassung zur Vorgehensweise“, laut Marcusb geht es um „Vermeidung von internen Streitigkeiten“, und zwar unter Einrechnung eines „grossen Sicherheitsabstand“s zwecks Vermeidung der Möglichkeit, dass einzelne Fehler – lies: Fehler eines Einzelnen – zu fehlerhaften Entscheidungen führen (Bezug: Kommentare im Blog von Stefan Weber „Entscheidender Fehler von Vroniplag“). Wenn das so wäre: Warum dann nicht zur Fehlervermeidung die restlichen 48 Fragmente gegenprüfen? Ein Fehler wäre doch wohl auch, die Chance, eine gravierende(re) Verletzung wissenschaftlicher Redlichkeit feststellen zu können, zu verpassen, oder?
    Er bloggt es korrekt. Und Klicken bestätigte den Verdacht, sicher ungewollt:
    Die „mehrheitliche Auffassung zur Vorgehensweise“ bei „mittel- und langfristigen Erwägungen“ konnte angesichts nicht völlig überwältigender „Plagiateleistung“ Schavans – s. Vergleich mit zu Guttenberg: „gravierendere Fälle“! – nur lauten: Da lassen wir im Fall Schavan besser die Finger von.
    Honni soit qui mal y pense !

  6. Pingback: Blog für wissenschaftliche Redlichkeit – Fall Schavan: Neue Darstellungsform der Plagiate und Aufruf zur Mitarbeit

  7. Plaqueiator

    Das Argument mit dem Zeitdruck, unter dem Vroniplag gestanden hat, verfängt nicht. Die Schavan-Analyse wurde bereits Ende Dezember begonnen und im Januar weitestgehend abgeschlossen. Beachten Sie die Erstellungsdaten der Fragmente im Wiki. Seitdem schmorten die Fragmente im Analyseraum und wurden nur vereinzelt und widerwillig von anderen angefasst. Die Arbeit (und ihr Dokumentar) wurde seitdem „kaltgestellt“.
    Die Gründe waren dabei weniger sachliche – die Fragmente unterscheiden sich nicht wesentlich von vielen anderen in anderen Analysen. Vielmehr lagen die Gründe in Macht- und Richtungskämpfen, denen der Schavan-Dokumentar zum Opfer fiel, obwohl er sich gar nicht an diesen beteiligte.

    Inzwischen kann man die großspurig als „Mehrheitsbeschluß der aktiven Vroniplag-Mitarbeiter“ in der Presse verkündete Entscheidung mit 3 Stimmen herstellen. Schon vor meiner Zeit wurden solche Beschlüsse auch gerne mal gefasst mit den gerade im Chat Anwesenden. Es war dann eben Pech für die „Gegenpartei“, wenn ihre Mitglieder nicht anwesend waren. Wer damit nicht einverstanden war, ist entweder selber gegangen oder wurde gesperrt bzw. im Wiki zensiert. Abweichende Meinungen werden nicht toleriert. Dies ist die „Mehrheitsmeinung“, die solcherart durchgesetzt wurde. „Mehrheitsmeinung“ heißt nach außen: Konsens. Klingt besser. Animal Farm und Neusprech lässt grüßen.

    Die Öffentlichkeit irrt, wenn sie die Pseudonymität für das Problem hält. Das Problem Vroniplags ist die fast vollständige Intransparenz und die damit verbundene Kungelei hinter den Kulissen. Die Wiki-Organisation wird immer mehr zu einem Wikileaks-Thema. In Interviews von selbsternannten „führenden Mitgliedern“ (in einem Wiki? Hallo?) wird die Öffentlichkeit weiterhin bewußt getäuscht. Dies hat sich seit Heidingsfelders unseligen Pressearbeitszeiten nicht geändert, und die von ihm beförderten Chargen sind um keinen Deut besser als er selbst. „Interviews“ dienen nicht der Stellungnahme zur Sache, sondern neben der Befriedigung narzisstischer Tendenzen zur Etablierung der Organisation (!) Vroniplag als *richtende* Instanz in Sachen Wissenschaftsplagiat qua Öffentlichkeitsmanipulation.

    Im speziellen Fall Schavan ist das Verhalten der „führenden Mitglieder“ besonders beschämend und besonders bezeichnend. Nach der Veröffentlichung des Schavan-Falls außerhalb des Wiki hätte die einzig richtige Reaktion der selbsternannten Häuptlinge darin bestehen müssen, einfach mal keinen Kommentar abzugeben und der Sache ihren Lauf zu lassen. Es wurde aber nachgetreten und versucht, sich profitierend in den Vordergrund zu rücken.

    Diese Positionierung in der Sache wird den Vroniplag-„Aktiven“ aber schlimm auf die Füße fallen. Der „Grenzfall“ ist sachlich und objektiv nicht definiert, ja gar nicht definierbar, schon gar nicht durch „Mehrheitsbeschluß“. Die Adminriege hat sich damit im Vorgriff die Kompetenz des Fakultätsrates angemaßt. In zukünftigen Fällen, sollte es die geben, werden sich Plagiatoren immer wieder als „Grenzfall“ darstellen und zurecht von Vroniplag die exakten Bewertungskriterien einfordern. Nicht die Veröffentlichung der Schavan-Analyse ist der Sargnagel, sondern die Anmaßung der „Konsens“-Vertreter, sich auf den Richterstuhl zu schwingen.

  8. Vielen Dank für die informativen Einschätzungen!
    Das Transparenzproblem hatte ich ja früher schon (öfter) angesprochen.
    Was für „Richtungskämpfe“ können das sein, wenn man zu dritt Abstimmungen durchführt, und marcusb sich dabei nach eigenem Bekunden enthält?

  9. Plaqueiator

    Ein Blick ins Wiki hilft.

    Insbesondere Klicken als Bürokrat formuliert den „Konsens“ auf seinem Profil und in der dazugehörigen Diskussionsseite. In der Diskussion zu seiner „Graubereichstheorie“ (http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Benutzer:Klicken#Graubereich) wird in verräterischer Form deutlich, wie dieser „Konsens“ definiert und im weiteren durchgesetzt wird, siehe http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Benutzer_Diskussion:Klicken#Graubereich_und_Randbereich:

    „Das Signal von VroniPlag Wiki sollte sein: wer abschreibt, fliegt auf, und hat Konsequenzen zu fürchten.“ (Klicken)

    Dies klingt auf den ersten Blick vielleicht akzeptabel, hat aber einen Haken: der Fokus liegt hier auf der Person, nicht auf seinem Werk. Diese Einstellung ist die des Falschparker aufschreibenden Rentners. Die Plagiatsqualität ist hier nicht an objektiven Merkmalen begründet, sondern „konsensual“. Plagiat ist, was „Konsens“ unter Wiki-Admins ist. Entsprechend wimmelt es im Wiki von unbegründeten Einschätzungen wie „mE ist das ein/kein Plagiat“. Dieses „mE“ habe ich hassen gelernt.

    Wer einen anderen Ansatz verfolgte, nämlich objektiv textwissenschaftlich, akribisch und vollständig eine Arbeit sezierte, um dem Phänomen „Plagiat“ und erweiterten Plagiatstechniken auf den Grund zu gehen, dokumentierte auch nicht „konsensfähige“ und gehasste, weil diskussionswürdige „Graubereiche“. Solche Analysen werden wie folgt bewertet:

    „Allerdings halte ich wenige Dinge zur Zeit für den Ruf des Wikis bedrohlicher, als die Art und Weise, wie mit PES umgegangen wurde. Hier haben sich Einige der kollaborativen Form praktisch entzogen, und ihr eigenes „Schwarz“ durchgesetzt. […] Allerdings sollte die eigentliche, laufende(!), Arbeit in meinen Augen davon nicht betroffen sein. […] Wenn die eigentliche Arbeit läuft, d.h. es werden Fälle dokumentiert, die für alle klar sind, kann meinetwegen auch nebenbei im Grau „geforscht“ und gestritten werden. Die Situation ist aber jetzt eine andere. Es gibt nur wenige aktiv Beitragende im Moment. Ich sehe es anders, bezüglich der Frage, ob jetzt eine Graubereichsdiskussion geführt werden muss. Ich bin der Überzeugung, dass zur Zeit eine Graubereichsdiskussion nur den Plagiatoren zu Gute kommt. Sie sollte meines Erachtes verschoben werden. Die Präventionswirkung des Wikis entsteht aus der Qualität der dokumentierten Fälle. Und der einhelligen Bestätigung durch alle Gremien hindurch. Diese wichtigste Währung setzen wir aufs Spiel, wenn wir ohne Not in Graubereichen herumfragmentieren.“ (Klicken)

    Ziel des Wiki ist also die „einhellige Bestätigung durch alle Gremien hindurch“. Es gilt, eine „Ruf“ zu erarbeiten, sprich als Institution wahrgenommen zu werden und nicht als Diskussionsplattform.
    Als „führendes Mitglied“ einer Institution wird man in Interviews natürlich besser wahrgenommen als als Teilnehmer an einer Diskussionsplattform. Als letzterer müsste man ja Argumente bringen und könnte sich nicht darauf beschränken, einen „Konsens“ oder „Beschluß“ zu verkünden wie die absolute Wahrheit, die man gepachtet hat. Dass Wiki und Institution so gar nicht zusammenpassen, fällt nach außen nicht weiter auf.

    Arbeiten, die diesen nicht „konsensfähigen“ Ansatz verfolgten und sich mithin der „kollaborativen Form“ entzogen, waren DV, PES und jetzt Schavan. Die Bearbeiter derselben wurden, wie ersichtlich, herabgewürdigt („Fragmentierschwäche“), konsequent kaltgestellt und aus dem Wiki entfernt. Die Bearbeitung von PES wurde mit autoritativen, bürokratischen Mitteln abgewürgt, Schavan gar nicht veröffentlicht. Der Schavan-Dokumentar hat sich zuvor übrigens hauptsächlich dem unbeliebten Fall DV gewidmet.

    Der „Konsens“ unter den Admins erübrigt eine Sachdiskussion mit validen Argumenten, entsprechend ersetzt im Wiki die Zensur inzwischen die Diskussion.

    Mittlerweile ist die „Konsensfraktion“, die einzig am monolithischen Vorwurf, an Verbreitung von Angst und Schrecken und nicht an Aufklärung und Auseinandersetzung interessiert ist, alleine im Wiki.

  10. Rumpelstilzchen1812

    Na, na, Erbloggtes! Nachtigall, ik hör dir trapsen! Da wird noch richtig investigativer Journalismus draus 🙂 Allerdings: Wo ist der Speck, mit dem man bekanntlich die Mäuse fängt?
    Zum Transparenzproblem eine Anmerkung: Die von Seiten einiger VPler vorgebrachten Rechtfertigungen lassen doch gar nicht eine Transparenz vermissen, insbesondere nicht die Äußerungen von WW / W-W und Klicken. Sie legen glasklar offen, worum es den zur Zeit bestimmenden Kräften dort geht. Plaqueiator hat den Finger in die Wunde gelegt.
    Erbloggtes sollte auch den Verlauf der Diskussion bzw. ggf. der Nicht-Diskussion zum Fall Schavan in einem Forumbeitrag im VP-Wiki in den Blick nehmen. (http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Forum:Warum_hat_VroniPlag_die_Analyse-Ergebnisse_zur_Dissertation_Annette_Schavans_nicht_%22publiziert%22%3F)
    Bin ich eben drauf gestoßen. Ergänzt sich ganz gut mit den hiesigen Beiträgen.

  11. Pingback: Warum Schavanplag sich von VroniPlag abspaltete | Erbloggtes

  12. Das kommt davon, wenn man Aktive, die fleißig sichten – vielleicht auch manchmal zu schnell und ohne Originalquellen – ausgrenzt. Es wurden Dissertationen und Quellen nicht mal mehr an andere weitergegeben. Alles wurde gehortet, jede Information, Scans, Quellen und vieles mehr.
    In den Hinterzimmern des Wikis wurde das Wiki begraben. Wachstum und Beschleunigung – Fehlanzeige!

    Fälle die Monate liegen und nicht weiterbearbeitet werden, das hat es bei VroniPlag im erstenQuartal des Wikilebens nicht gegeben. Offensichtliche Fälle die 9 Monate brauchen um dokumentiert und öffentlich zu werden. Das spricht Bände.

    Als Gast war ich auf Einladung von Klicken bei einer ominösen Sitzung mal Lurker. Wegen nur 3 Teilnehmern wurde diese Montagssitzung, im Januar/Februar 2012 war es glaube ich, mangels Beteiligung erst gar nicht begonnen. Wenn MarcusB sich enthalten hat, müssten entweder 4 oder 6 Leute abgestimmt haben. Mehr ist eher unwahrscheinlich, weil man ja diesen großen Fall möglichst geheim halten wollte. Jedenfalls kenne ich VroniPlag-Aktive, die gar nicht wussten, dass Schavan bearbeitet wurde. Soweit nur zu Transparenz und „alle“ dürfen mitentscheiden.

    Das Misstrauen bei VroniPlag untereinander ist sehr groß. Man darf gespannt sein, wie und ob es weiter geht. Chancen wie Althusmann, Wöller und Schavan werden von Zauderern halt nicht wahrgenommen.

    Der Macher von SchavanPlag „wollte das (Schavan) nicht unter den Tisch fallen lassen“.
    Der Macher von VroniPlag wollte Veronica Saß nicht unter den Tisch fallen lassen.

    Wie man sieht ist die „kleine“ Mehrheit zu oft im Irrtum.

    Plagiatssuche ist ein hartes Geschäft, bei dem man viel medialen Gegenwind abbekommt. Da darf man nicht zögern und ängstlich sein. Dazu braucht man Mut und Initiative.

  13. @Erbloggtes
    Nun verstehe ich Ihre Unterscheidung, finde sie aber nicht richtig plausibel. Es gibt doch ein ganzes Kontinuum von Anteilen an fehlerhaft zitierten Textstellen von 0 % bis 100 %. Jeder Fehler ist eigentlich einer zu viel und es kann auch eine Vielzahl unterschiedlicher Sanktionen je nach Umfang und Schwere der Verstöße geben. Grenzfälle sind dann jeweils solche, bei denen nicht eindeutig ist, ob die betreffende Sanktion angewendet werden muss oder noch nicht darf. Wo und wie VroniPlag genau die Grenze zieht, ist dabei nur für Insider interessant.

  14. Tja, da muss ich aber kurz was dazu sagen – ausnahmsweise mal wieder mit meinem historischen VroniPlag Pseudonym.
    Plaqueiator (hi übrigens!) hat in einigen Punkten sehr recht. Insbesondere seine Analyse der Intention, VP zu einer „Institution“ zu machen und auf dem Weg dorthin lieber keine „fragwürdigen“ Fälle zu publizieren ist ganz richtig.
    Jedoch finde ich die daraus gezogenen Schlüsse nicht alle total nachvollziehbar. DV (*) und PES (**) wurden genauso wie Schavan (AS) innerhalb der etablierten Wiki-Strukturen dokumentiert und jeder konnte bei Lust aund Laune daran mitarbeiten. Für AS habe ich mich zB nicht interessiert, bei PES und DV war ich mit dabei und bei anderen Leuten waren die Interessen anders. Entsprechend ist es auch eigentlich falsch zu sagen, dass VP AS nicht veröffentlichen wollte. Das kann nur so gelesen werden, dass zum damaligen Zeitpunkt keiner AS veröffentlichen wollte und Robert Schmid nun die Geduld verloren hat. Dabei gilt: ‚Plagiatoren laufen ja nicht weg‘ (Zitat VP-Chat). Ich kenne weder die Gründe dafür, warum Robert Schmid jetzt die Geduld verloren hat, noch warum gleichzeitig so unsäglicher Blödsinn über den Ablauf des „Falls“ AS bei VP verbreitet wird. Damals waren die Resourcen einfach nicht da (ob sie es jetzt wären weiss ich auch nicht), drum blieb AS liegen. Irgendjemandes Absicht AS vom Plagiat „freizusprechen“ war jedenfalls von mir nicht festzustellen.

    der Doc.

    (*) DV wird meines Wissens nach noch immer (!) von der Uni Würzburg geprüft?
    (**) PES ist für mich teilweise klar plagiiert, die Uni Hagen war anderer Meinung; ich fand es sehr bedauerlich, dass auch _nach_ dem Spruch der Uni keine größere Unterstützung von weiteren Mitarbeitern in VP zu bekommen war. Vermutlich war PES halt zu gut vernetzt in Hagen.

  15. Plaqueiator

    Hi Drhchc!

    Schön, dass Du dich auch mal wieder zeigst. Hier haben welche Kriechtiere 😉 Sehnsucht nach Dir. Das war kurz intern, Drhchc versteht schon.
    Zu Deinem Argument: jeder hätte dran arbeiten können. Stimmt theoretisch, das ist ein Wiki, wie immer gern betont wird. Es ist aber nicht geschehen. AS war einer von den großen Fällen im Analysebereich. Alle anderen großen wurden / werden bearbeitet. Warum AS nicht? Fragezeichen.
    Dass aufgrund des Unfertig-Status die „Veröffentlichung“ abgelehnt wird, ist soweit nachvollziehbar. So begründet, wäre dies ein unabweisbares objektives Argument für die Nichtveröffentlichung gewesen. „Der Fall ist noch nicht zu Ende bearbeitet. Wir konnten (noch) nicht veröffentlichen.“

    Dies war jedoch nicht die Darstellung in der Öffentlichkeit.
    Wie Du weißt, war aber die Verlautbaung subjektiv: *obwohl* der Fall ersichtlich nicht durchbearbeitet wurde und eine qualifizierte Aussage nach dem fehlenden Durchlauf durch den sog. „Workflow“ bei VP gar nicht möglich war, wurde er als ein „Grenzfall“ dargestellt.

    Mir fällt keine andere Erklärung ein, als dass es sich bei dieser Einschätzung um ein Vorurteil handelt, das „ex ante“ bestand, wie es in der internen Betrachtung von DV und PES der Fall war. Dies vorausgesetzt, erklärt sich die unwillige bis nicht vorhandene Unterstützung. Auch heute noch erklärt Hindemith im oben angesprochenen Forumsbeitrag, dass sie wohl keine „Lust“ gehabt hätten. Prima. Dann sollen sie die Klappe dazu halten, wie ich vorgeschlagen habe, und den Dingen ihren Lauf lassen. Die Folge war eine Sperre meines Accounts dort.

    Wie sie sich verhalten haben in der Öffentlichkeit, ist an Hinterhältigkeit nicht zu überbieten. Dem Schavan-Publizisten wurde in den Rücken gefallen. „Grenzfall“ (Weber-Wulff), „Ich wars nicht, Frau Schavan!..:“ (Klicken). Dazu kommt unerträgliche Häme eines hasserfüllten Klicken: „Vieles bei #Schavan 1980 ist so schlecht abgeschrieben, dass es nicht einmal mehr Plagiate sind. Reichte nicht für #vroniplag.“ (Klicken / Twitter 2. Mai).
    Dazu fiel mir nichts mehr ein, außer mich auf Vroniplag sperren zu lassen.

  16. Plaqueiator wurde von mir für 14 Tage gesperrt, weil er (zum wiederholten Mal) mit personlichen Beleidigungen um sich geschmissen hat: http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Forum:Frau_Schavan-Schaut_Euch_das_Mal_an?diff=prev&oldid=80620

  17. „Dazu fiel mir nichts mehr ein, außer mich auf Vroniplag sperren zu lassen.“ war vielleicht etwas flapsig ausgedrückt. Ich hatte ihn jedenfalls so verstanden, dass er sich aufgeregt hat und seinem Ärger freien Lauf ließ, und dabei eine vorhersehbare Sperrung billigend in Kauf nahm. Ich tippe auch, dass er das ausdrücken wollte.

  18. Rumpelstilzchen1812

    +1

  19. Na, Erbloggtes? Wieder mal hermeneutisch unterwegs? Und welche Seite des Kommunikationsquadrats war das jetzt? 😉

  20. Das war die „Irgendjemand-muss-ja-STK-die-Welt-erklären-sonst-weint-er-Seite“.

  21. Ich lasse mir die Welt lieber von seriösen Leuten erklären, aber trotzdem danke für das Angebot. 😉

  22. Rumpelstilzchen1812

    @Erbloggtes: Mercy! STK oder Stalker lt. Wikipedia: „Sein Gesicht war echsenartig. Statt einer Nase besaß er einen schnabelartigen, hornigen Auswuchs …“
    Cave! „Stalker war ein Meister der Intrige und der feinsinnigen List. Es war nie klar, was er wirklich im Schilde führte …“

  23. Plaqueiator

    @marcusb: das war nicht zu übersehen. Aber mal ne andere Frage: wann werden eigentlich die Blogbeiträge von Erbloggtes im VP-Pressespiegel aufgenommen? Ich halte sie für relevant, sie haben einen deutlichen Bezug zu Vroniplag. Um einem etwaigen Argument Deinerseits zuvorzukommen, wenn Du auf die Kommentare als Ablehnungsgrund abstellen möchtest: auch in SPIEGEL-Foren gibt es unliebsame Kommentare, was nicht hindert, die Artikel in den Pressespiegel aufzunehmen.

  24. Verwirrter

    Wann wird dann Klicken für das hier gesperrt?

    Aber die „Fragmentierungsschwäche“ überwiegt hier, wenn man das als Fragment behalten will. Martin Klicken 09:40, 18. Apr. 2012 (UTC)
    Siehe: http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Diskussion:Pes/Fragment_056_22

    Fragmentierungsschwäche? Interessante Aussage von jemandem, der selbst keine Fragmente anlegt. Interessanter Umgang mit anderen Aktiven im Wiki. Ist das kein persönlicher Angriff? Wenn nicht, was ist es dann?

  25. Otto E. Rossler

    Sehr viel schlimmer – unendlich viel schlimmer – ist die Tatsache, dass Frau Kollegin Schavan den nachfolgenden Brief seit Monaten unbeantwortet lässt:

    9. März 2012

    Sehr verehrte Frau Ministerin Schavan,

    Sie sind dafür verantwortlich, dass die Aufforderung zur „Sicherheitskonferenz“ durch das Kölner Verwaltungsgericht vom 27. Januar 2011 nicht beachtet wurde. Ich halte dies, was den Effekt angeht, für die größte Sünde in der Geschichte der CDU und der Bundesrepublik.

    Dabei können die langsamen Mini-Schwarzen Löcher, die bei dem „LHC-Experiment“ gebildet werden (was nicht bestritten wird), bewirken – sobald sie zahlreich genug sind, dass sich ein genügend langsames unter ihnen befindet, was nach wenigen Wochen automatisch der Fall sein wird -, dass die Erde binnen weniger Jahre auf 2 cm schrumpfen wird! Das habe ich mit meinem „gotischen-R-Theorem“ bzw. dem noch einfacherem „Telemach-Theorem“ bewiesen und beide Publikationen sind bisher nicht widerlegt!

    Die Anlage im CERN bei Genf läuft Anfang April wieder mit voller Kraft an, und im Laufe dieses Jahres soll die Effizienz des LHC-Experiments um den Faktor 5 gesteigert werden!

    Aus diesem Grund sollte jetzt unbedingt die kurze verbleibende Zeit von 3 Wochen genutzt werden, um die für die Erde, Menschheit, Flora und Fauna sehr, sehr wichtige wissenschaftliche Sicherheitskonferenz durchzuführen! Die Wahrscheinlichkeit, dass die Erde binnen 10 Jahren auf 2 cm schrumpfen wird, liegt derzeit unwiderlegt bereits bei circa 1 %…

    Bitte helfen Sie mit Ihrer guten Ausstrahlung, dass rechtzeitig nachgeguckt wird! Danke dafür.

    In großem Respekt

    Ihr

    Otto E. Rössler, Chaosforscher

    P.S.: Es ist natürlich sehr schade, dass wissenschaftlich keine einzige Widerlegung meiner Gefahrenbeweise seit Jahren vorliegt. Meine einzige Bitte ist ja, „die Wohltat einer Widerlegung“ erfahren zu dürfen. Es gibt weltweit keinen Wissenschaftler, der derzeit meinen Argumenten entgegentritt. Es gibt aber mehrere hochkarätige, die sie in wesentlichen Inhalten teilen, da sie unabhängig selbst darauf gekommen sind, wie Richard J. Cook von der Air Force Academy und György Darvas von der ungarischen Akademie der Wissenschaften.

    Es ist auch wichtig hinzuzufügen, dass die Institutionen, die eng mit dem CERN zusammenarbeiten, ebenso wie das CERN selbst seit Jahren nicht mehr bestreiten, dass das Telemach-Resultat – das ich beilege -, unwiderlegt ist. Deren andauerndes Schweigen, nachdem ihre früheren Gegenbehauptungen durch Telemach widerlegt sind, ist unethisch. Was man nicht widerlegen kann, darf man nicht unterschlagen als Gegner. Unter dieser Bedingung nächsten Monat weiterzumachen, ist ein wissenschaftliches Fehlverhalten. Aber eben – leider – nicht nur ein Vergehen gegen die Wissenschaft, sondern zugleich ein Verbrechen gegen die Menschheit.

  26. Rumpelstilzchen1812

    Na und, wenn’s so kommt, werden wir alle als Energiestrahlung statt als Masse weiter existieren. Immer noch besser als sich vorstellen zu müssen, unter jetzigen Bedingungen nach dem physischen Tod – zu Staub geworden (die Bibel hat doch Recht!) – in dissoziierten atomaren Teilchen möglicherweise in einer Hauswand, in einem Karosserieblech, in einer Klobürste etc. weiter zu existieren. Finden Sie nicht, Herr Rössler? 🙂

  27. Ach so. Ich hatte gedacht, wenn die Erde auf 2 cm schrumpft, dass ich dann einfach ziemlich klein werde.

  28. Pingback: Untiefen der Revolutionsmetaphorik | Erbloggtes

  29. Pingback: Plagiatssuche in verteilten Systemen: Neue (Un)Ordnung im Fall Schavan | Erbloggtes

  30. Otto E. Rossler

    Ich weiß nicht, ob die verehrte Frau Ministerin dies liest, aber ich biete ihr meine Hilfe an:

    Liebe Frau Ministerin Schavan:

    Ihre Arbeit “Person und Gewissen“ von 1980 ist thematisch und daher notwendig auch inhaltlich weit ihrer Zeit voraus. Zufällig habe ich mich in meinen anthropologischen Publikationen seit 1968 mit diesem Thema beschäftigt. (Ich war damals ein unbekannter Autor und mit Sicherheit nicht zitationswürdig.) Was ich sagen möchte, ist nur, dass diese Arbeit von Ihrer Hand, statt kritisiert zu werden, dringend einer wissenschaftlichen Weiterführung bedarf.

    Ich bin entsetzt, dass die den verehrungswürdigen Namen Heinrich Heine tragende Universität Düsseldorf es bis zur öffentlichen Diffamierung dieser Arbeit in Boulevardzeitungen kommen ließ.

    Ehre wem Ehre gebührt. Ich hatte Sie vergeblich gebeten, der höflichen Bitte des Verwaltungsgerichts Köln vom 27. Januar 2011 zu entsprechen, aus gegebenem wissenschaftlichem Anlass eine “Sicherheitskonferenz“ einzuleiten. Dass diese Bitte nicht bei Ihnen ankam handlungsmäßig, bedauere ich sehr, wie Sie sich vielleicht denken können. Das hindert mich aber natürlich in gewissermaßen biblischer Tradition nicht daran, Ihnen “aus Gewissensgründen“ meine Hand zu reichen, wo diese möglicherweise nicht für Sie verachtenswert ist – obwohl ich auch das natürlich nach meinem weiter oben nachzulesenden Gang an die Öffentlichkeit, der Sie vielleicht verärgert hat, verstehen würde.
    Denn im allgemeinen sind ja Menschen entweder durch und durch verläßlich, oder eben nicht. Bisher war ich es offensichtlich nicht für Sie. Ob ich hoffen darf, dass sich das ändert, weiß ich nicht. Aber diese Unterstützung der Sache nach musste gesagt sein.

    Ihr Otto E. Rössler
    Universität Tübingen

    P.S. Verstehen Sie, wie es passieren konnte, dass die DFG für ihre Aufkündigung der wissenschaftlichen Unterstützung der Herausgabe des Martin-Buber-Nachlasses nicht in der Öffentlichkeit kritisiert wird, sodass dieser größte Theoretiker des Personseins und des Gewissens in Deutschland zur Nicht-Quelle gemacht wird?

  31. Otto E. Rossler

    P.S.: Heute morgen erfuhr ich, dass das Münsteraner Gericht sein Urteil gegen die dargelegte “Gefahr des Weltuntergangs durch das CERN“ gesprochen hat. Das ist außerordentlich beschämend für Deutschland, da dasselbe Gericht sich zuvor geweigert hatte, den einzigen Wissenschaftler, der für diese Gefahr bislang unwiderlegte Beweise vorgelegt hat, anzuhören. Kann Frau Wissenschaftsministerin Schavan nun zur Rehabilitation des guten Namens des größten Mitgliedsstaates der EU die logisch notwendige wissenschaftliche Sicherheitskonferenz SOFORT einberufen, da die nächsten zehn Wochen den größten Gefahrenzuwachs bringen?

  32. Pingback: Willkür bei VroniPlag: Unfehlbarkeitsglaube und Verfahrensbeliebigkeit | Erbloggtes

  33. Otto E. Rossler

    Betrifft: Dissertation von Frau Ministerin Schavan

    Liebe Fakultät für Philosophie der Heinrich-Heine-Universität:

    Wie ich aus der heutigen FAZ erfahre, planen Sie ernsthaft, die Dissertation „Person und Gewissen“ von Frau Kollegin Schavan von 1980 wegen Zitationsfehlern und Verdacht auf Plagiat rückwirkend abzulehnen.
    Davon rate ich dringend ab. Sie würden sich damit vor der ganzen Welt blamieren.
    Begründung: Frau Dr. Schavan hat – sicher versehentlich – meine Arbeit von 1975 über die Personwerdung des Kleinkindes (San Diego Biomedical Symposium Band 14, S. 105-110) – nicht zitiert, die aus der amerikanischen Rashevsky-Rapoport-Schule und der deutschen Ethologie stammt. Dennoch ist ihre Dissertation von 1980 bis heute eine der ganz wenigen Arbeiten zur Persontheorie in der wissenschaftlichen Literatur. Sie ist ein Pionier auf diesem Gebiet. Einen Pionier für mangelnde Originalität zu bestrafen, ist ein wenig widersinnig, nicht wahr?
    Hinzukommt – mein zweites Argument –, dass die deutsche Universitätswissenschaft dadurch erneut in die Schlagzeilen der Welt geriete. Sie wissen vielleicht (oder Ihre vorgesetzte Stelle tut es), dass die deutsche Wissenschaft sich immer noch täglich vor der ganzen Welt blamiert, weil sie seit zwei Jahrzehnten als einzige Zwangsprofessuren eingeführt hat: die unfreiwillige Entrufung und Zwangsberufung auf eine fachfremde Professur. Bei Weigerung, wie in der Medizin moralisch geboten, folgt öffentliche Degradierung, Diffamierung, rückwirkende Entlassung, Wegnahme der Pension und Vertreibung der Familie aus dem eigenen Haus, was einem Kind schwer zu erklären ist.
    Bei Akzeptanz unter Öffentlichmachung, wie in nicht-medizinischen Fächern auf Grund des Vertrauensverhältnisses zwischen Lehrer und Schülern unumgänglich ist (ein Student stellte die Frage im Hörsaa)l, folgt zunächst eine Zwangs-venia legendi auf dem neuen Gebiet, dann ein Verbot, die begonnene Vorlesung fortzuführen mit der Androhung, bei Befolgung wegen “Weigerung“ bestraft und entlassen zu werden. Denn der öffentlichen Akzeptanz der Zwangsvenia folgte ein schriftliches Verbot des Dekans als neuer Dienstvorgesetzter (der seinerseits dem Rektor unterstellt ist, der dem Minister nicht widersprechen darf), die Vorlesung weiter zu halten – mit Einsetzung eines Ersatzdozenten, dessen Gehalt der ursprüngliche Dozent wegen seiner „Weigerung“ bestreiten muss. Zugleich Ankündigung eines Disziplinarverfahrens mit drohender Entlassung wegen „Weigerung“ – eine catch-22 Situation, auch double-bind genannt.
    Die Fortführung der Vorlesung außerhalb des Hörsaals (wobei bald mehr Studenten zuhörten als innen), in Verbindung mit dem wiederholten Versuch, auch die ursprünglich als Hörer angenommenen Studenten im Hörsaal selbst zu erreichen, führte zu monatelangen Polizeieinsätzen in der Universität, wobei die den Dozenten aus dem Hörsaal tragenden Polizeioffiziere in Zivil sich jedesmal nachträglich entschuldigten. (Seitdem empfiehlt es sich für deutsche Professoren, im Hemd und nicht im Jackett zu lehren, da das die Arbeit der Polizei erleichtert.)
    Die nachfolgende öffentliche Verrückterklärung durch den Minister mit Psychiatrisierungsanordnung führte zur Flucht ins Ausland wegen des angedrohten Haftbefehls bei Nichterscheinen vor dem zur Zwangseinweisung gefugten Richter. In Abwesenheit Vorbestrafung wegen „Hausfriedensbruchs im (eigenen) Hörsaal“. Es bestand ein Medienvorhang und sich solidarisierende deutsche Kollegen wurden eingeschüchtert. Das Gesetz gilt meines Wissens immer noch und ist offenbar die Grundlage für die reibungslos erfolgte Abschaffung von Humboldt. Die beiden hier geschilderten Zwangsprofessuren wurden passenderweise in dieselbe Familie hineinvergeben. Eine weltweite Solidarisierung verhinderte noch Schlimmeres. Die Folgen für Habilitanden und Doktoranden verstehen sich von selbst.
    Pikanterweise ist Frau Professor Schavan formal für das Fortbestehen dieser auf der Welt einmaligen Gesetzgebung verantwortlich – wenn auch hier der Kollege von einer anderen Partei das Szepter führt. Dennoch bitte ich Sie hiermit öffentlich darum, Frau Professor Schavan auf Grund der Humboldtschen Tradition, die es wiederzubeleben gilt, nicht ebenso lächerlich zu behandeln, wie das ihren Untergebenen immer noch gesetzlich zu tun anbefohlen ist. .
    Ich danke Ihnen, dass Sie der Idee der Wissenschaft wieder ein Forum gegeben haben, indem Sie eine offensichtlich absurde Angelegenheit zum Schein ernst genommen haben. Denn es kann ja nicht sein, dass Sie eine der ganz wenigen Arbeiten auf einem der interessantesten Gebiete zwischen Geistes- und Naturwissenschaft wegen mangelnder Originalität beim Schreiben ablehnen.

    Mit einem herzlichen Gruß
    Ihr Chaosforscher Otto E. Rössler

  34. Sehr geehrter Herr Rössler,
    danke für Ihre Einschätzungen! Ich bin nicht der Ansicht, dass die Uni Düsseldorf irgendetwas tun oder nicht tun sollte, weil es in irgendeinem Zusammenhang mit einem ganz anders gelagerten Fall (von Zwangsprofessuren o.ä.) steht. Der Fall Schavan sollte für sich betrachtet werden. Auch möchte Ihr Ihr Originalitätsargument kritisieren. Denn meiner Ansicht nach geht es in der Plagiatsfrage nicht um Originalität oder Erkenntniswert einer Untersuchung, sondern darum, ob sie den unausweichlichen Mindestanforderungen für wissenschaftliches Arbeiten genügt. Das Erfinden von Messwerten würde da z.B. ebensowenig akzeptabel sein wie die Autorschaftsanmaßung von Erkenntnissen anderer.
    Da könnte Frau Schavan Pionierin sein, soviel sie will: Wenn sie die, auf deren Schultern sie steht, verschleiert hat, kann sie dafür keinen Doktorgrad erhalten – und muss ihn deshalb wieder abgeben.
    Mit freundlichen Grüßen
    Erbloggtes

  35. Diplomatisch sehr raffiniert, wie Otto E. Rössler der Fakultät Dank dafür ausspricht, eine offensichtlich absurde Angelegenheit zum Schein ernst genommen zu haben. Diese Anregung möchte ich aufgreifen und sage an dieser Stelle dann auch gleich: Danke, Erbloggtes!

  36. Es gibt da aber noch einen anderen Aspekt, der irgendwie viel zu kurz kommt: Mittlerweile ist ja eine ganze Riege Plagiateure aufgeflogen Dank der Jäger und alle hatten hohe politische Ämter inne mit Zugriff auf Milliarden-Beträge und Steuergelder, Millionen Menschen sind hier ganz offensichtlich betrogen worden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Zudem haben diese Plagiateure ebenso stark am „Umbau“ Deutschlands mitgewirkt wie die anderen Parteien, Ideologien verbreitet, ihre Stimme gegeben für Kriege und umfangreiche Überwachungsmechanismen. Sie haben vorgegeben, wie Geschichte zu interpretieren, wer Freund und wer Feind, was politisch korrekt ist und was nicht.

    Es ist eine Sache, einen Lebenslauf zu schönen, um eine Arbeit in der Privatwirtschaft zu bekommen.

    Im Radsport sind Dutzende Fahrer wegen Einnahme von Steroiden und Doping zur Leistungssteigerung aus dem Verkehr gezogen worden, Medaillen wurden aberkannt, Sperren verhängt. Und sicher sind auch diverse Rückzahlungsforderungen abgesendet worden, verbunden mit Strafzahlungen. – Das ist eine völlig andere Qualität und trotzdem gehen die Sport-Organisationen rigoros vor, während die verbotene Leistungsteigerung via Plagiatstitel bei vielen Politikern nicht mal Einsicht hervor ruft, die müssen aus dem Amt gebeten werden und der Journalismus trägt Trauerflor und vergießt Tränen.

    Und als wäre das alles nicht genug, betitelte Schavan sich als katholische Erziehungswissenschaftlerin und Philosophinm, mit einer Doktorarbeite, die zum Himmel schreit: „Person und Gewissen – Studien zu Voraussetzungen, Notwendigkeit und Erfordernissen heutiger Gewissensbildung.“

    Der Fall ist ja wohl mehr als zynisch, die Plagiatsaffären stellen quasi alles in Frage, die Hintergründe lassen auf einen Staatsstreich schließen und unser Epizentrum heißt: Staatskrise!

    Ehrlich gesagt wundere ich mich über alle die schwachen Interpretationen im Netz, die wegen ihrer Schwäche genau dieser organisierten Bande in die Hände spielen.

    Dabei ist das nicht das erste Mal, daß die Grundfesten Deutschlands/Europas auf die Probe gestellt worden sind und krakenhaft mafiöse Strukturen sichtbar wurden. Da erinnere man sich an die VISA-Affäre.

    Den Plagiatsjägern mache ich keinen Vorwurf, vielleicht sind sie sich über das Ausmaß der Aufdeckung selber bewußt. Aber die Simpel mit ihren flachen Vorschlägen stehen quasi als Mitwisser und Helfer dieser organisierten Bande Gewehr bei Fuß als Animateure und Schaulustige des nächsten Bebens

    Mit freundlichen Grüßen und weiterhin viel Erfolg!

    anonym (auch ein Jäger)

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