Erlesenes, Schlimmes und Gutes, kurz zusammengefasst, macht das Bleibende dieses Tages 1 nach Dr. Schavan aus: Alles begann gestern um 18:30 Uhr. Jetzt.de veröffentlichte, was Roland Preuß vorbereitet hatte. Allerdings zwei Stunden bevor das Ergebnis feststand. Von dem, was da stand, blieb außer der Tendenz später wenig übrig.[1] Der peinliche Frühschuss ist inzwischen gelöscht.[2] Der Tagesspiegel hatte es (mal wieder) besser gemacht und seinen Artikel inhaltlich von der Mitteilung des Prüfungsverfahrensergebnisses unabhängig gestaltet und vor 20 Uhr veröffentlicht. Dann musste man nur noch den Titel ändern und konnte um 21:10 Uhr auf die neue Adresse umleiten.[3]
Auf the hobo and the gypsy weist almasala Annette Schavan eine erwartbare Lüge nach, die dem Doktorentzug umgehend folgte: Schavans nächste Wählertäuschung bestehe darin, dass sie am 23. Januar auf die Frage, ob sie „gerichtlich dagegen vorgehen“ wolle, wenn die Uni Düsseldorf ihr den Doktor entziehe, sagte: „Gerade weil ich Wissenschaftsministerin bin, setze ich auf die Souveränität der Wissenschaft und den wissenschaftlichen Disput.“[4] Nun ist sie immer noch Wissenschaftsministerin. Aber sie hat sich Wulffs Anwälte besorgt, die mitteilen: „Frau Prof. Dr. Schavan wird gegen die heute mitgeteilte Entscheidung des Fakultätsrats der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf beim Verwaltungsgericht Düsseldorf Klage erheben.“[5] Ob die Anwälte durch die Betonung des „Prof. Dr.“ ihre Mandantin verspotten wollen, dazu machten sie keine Angaben.
Erfolgsaussichten hat Schavans angekündigte Klage allerdings kaum, hält Hermann Horstkotte fest, und nimmt die Erklärung der Anwälte auseinander.[6] Wolfgang Löwer hält ein Urteil „nach drei, vier Monaten“ für wahrscheinlich, allerdings könnte Schavan die Endgültigkeit des Doktorentzugs mit juristischen Winkelzügen verzögern – vielleicht auch bis zur Bundestagswahl. DFG-Ombudsman Löwer: „Dass Unis ausgerechnet einen Streit um den Doktortitel verloren hätten, habe ich in zwanzig Jahren nicht erlebt“.[7]
Ebenso wie die Erklärung der Anwälte, so belegten auch die Äußerungen der Funktionäre des CDU-Kreisverbands Alb-Donau/Ulm, Paul Glökler und Thomas Kienle, die nur eine Stunde nach der Düsseldorfer Pressekonferenz auf welt.de zu lesen waren, dass Schavans PR-Team den Entzug vorhergesehen hat (was kein Kunststück war) und ihre Getreuen entsprechend instruierte.
Das unterstreichen auch die Mitteilungen des Stuttgarter CDU-Vorsitzenden Stefan Kaufmann, „live aus Südafrika“:
almasala analysiert derweil auch den Plagiatsfall Jürgen Goldschmidt und hält den Leitsatz des Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg vom 13. Oktober 2008 fest: „Auf den Umfang der abgeschriebenen Stellen sowie auf die Frage, ob die Arbeit auch ohne das Plagiat noch als selbständige wissenschaftliche Arbeit hätte angesehen werden können, kommt es grundsätzlich nicht an.“[8]
Da Goldschmidt trotz 32,14 Prozent Seiten mit Plagiaten (VroniPlag) von der TU Berlin nur lächerliche Auflagen erhielt, lautet almasalas Schluss: „Die TU Berlin entwertet somit nicht nur den Doktorgrad ihrer Absolventen und untergräbt die wissenschaftliche Redlichkeit, sondern entblößt sich vor ihren Studierenden als eine unglaubwürdige wissenschaftliche Einrichtung.“ Aber diese Bagatellisierung von Plagiaten interessiert die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen natürlich nicht: „Bei Schavan hielt es die Allianz mit ihren Werten nicht mehr so streng und für Goldschmidt interessiert sie sich überhaupt nicht.“[8]
Stefan Weber liest kopfschüttelnd die deutschen Qualitätsmedien, die Schavans Doktorentzug „rechtsstaatlich falsch und unverhältnismäßig“ (Torsten Krauel, welt.de) oder „juristisch vertretbar, dennoch […] nicht richtig“ (Roland Preuß, sueddeutsche.de) finden. Auch findet sich ein ohne die mindeste Ahnung verfasster Artikel, der „Bloß nicht zurücktreten!“ titelt, im Text aber schreib: „Es gibt einen viel besseren Grund, warum die CDU-Politikerin als Wissenschaftsministerin abtreten sollte: Ihre politische Arbeit.“ (Ruben Karschnick, zeit.de)
Dagegen ist selbst Heike Schmoll ein Ausbund an kognitiver Harmonie, wenn sie meint: „Eine Bundesbildungsministerin, die in ihrer wissenschaftlichen Qualifikationsarbeit die Grundregeln wissenschaftlicher Erkenntnisdarstellung missachtet hat,“ könne zwar klagen, dann stelle sich aber die „Frage, ob sie ihr Ministeramt behalten kann.“ (Heike Schmoll, faz.net) Sie fragt: „Wie vielen müsste der Doktorgrad ebenfalls aberkannt werden, wenn ihre Dissertation überprüft würde?“ (dazu später mehr)
Stefan Weber erklärt bietet für die massenmediale Positionierung verschiedene Erklärungsmodelle an:
„Mag sein, dass einige Journalisten tatsächlich ein Naheverhältnis zur Politikerin haben. Mag sein, dass andere bereits selbst der jüngeren Copy & Paste-Generation angehören und einige ältere ihre Qualifikationsschriften selbst im Modus Schavan verfasst haben. Mag aber vor allem sein, dass Journalismus halt so funktioniert, dass die Massenmedien eben jetzt einen neuen ‚Dreh‘ brauchen.“[9]
Der Wirtschaftsphilosoph bewertet unterdessen das Ergebnis des Düsseldorfer Verfahrens als „sachlich und moralisch richtig.“ Er hegt noch große Hoffnungen für die Zukunft: „Als Ministerin für Bildung und Forschung ist sie eine völlige Witzfigur geworden, was beim Karneval hoffentlich gebührend gewürdigt wird, so dass man sich fast einen Verbleib im Amt für noch eine Woche wünschen könnte. Doch Aschermittwoch ist alles vorbei.“[10]
Jürgen Kaube durfte überraschend auch nochmal etwas in der FAZ schreiben. Allerdings musste er sich dazu als Schavanist tarnen und ein Argument vortragen, das in Schavans PR-Thinktank entwickelt wurde und von der Kollegin Schmoll in Frageform bereits vorweggenommen (siehe oben): „Es ist nämlich sehr ungerecht, dass immer nur die Doktorarbeiten von prominenten Politikern auseinandergenommen werden.“ Seit Schavan 1980 habe es rund 500.000 Promotionen gegeben, „Die müssen jetzt eigentlich nachuntersucht werden, das wäre die Wissenschaft ihrer Ministerin wohl schuldig.“ Wegen der dafür zu veranschlagenden Dauer von 350.000 Jahren (bei 15 Kommissionsmitgliedern und acht Monaten pro Prüfung) empfiehlt er eine Zentralstelle zur „Akribischen Untersuchung der Gesamtmenge inländischer Altpromotionen (AUGIAS)“ mit gut 300.000 Prüfern, die dann nur 15 Jahre brauchen würden. Dafür gibt es nur eine Lösung:
„Es wird einfach jeder Promovend verpflichtet, nach Abschluss seines Verfahrens sofort und für die nächsten Jahrzehnte Kommissionen zur Überprüfung aller anderen Promotionen zur Verfügung zu stehen.“[11]
Konsequenter Schavanismus ist eben eine Kunst und keine Wissenschaft. Noch dazu eine satirische.
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Hier mal ein paar sehr deutliche Worte zur bisherigen Verteidigungsstrategie der „Schavanisten“: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kommentar/2002537/
Es ist schon sensationell wie dummdreist die Propagandisten (von FAZ bis SZ) uns da etwas vorlügen. Da wird glatt die Täterin (Schavan) zum Opfer hochstilisiert. Wir können diesen Leuten von der Presse wirklich nicht mehr über den Weg trauen. Jede noch so banal wirkende Information wird wohl zukünftig auf den Prüfstand müssen.
Potztausend! Was ist denn in Frau Schmoll gefahren (oder wurde der Schavan-Geist ihr ausgetrieben)? Was konnte man da lesen:
»Wenn nun in der CDU gesagt wird, dass Frau Schavan wegen ihrer fachlichen Eignung Ministerin sei und nicht aufgrund ihres Doktorgrades, erinnert das fatal an die Bagatellisierung im Falle Guttenbergs.«
»Anstatt sich jeglichen Kommentars zu enthalten, bis die Universität Düsseldorf ihr Urteil gefällt hat, kündigte sie immer wieder an, kämpfen zu wollen. Das sei sie „der Wissenschaft“ schuldig, so die nicht gerade unbescheidene Feststellung.«
Vielleicht stellt sich so manch ein(e) Journalist(in) auf neue Zeiten ein?
Apropos Preuss: So ein undankbarer Lümmel. Da holt man ihn versuchsweise aus der Schavanisten-Ecke – und jetzt sowas als Dank 🙂
Jetzt gesellt sich auch Dr. Heribert Prantl zu den Schavanisten und macht aus der Täterin Schavan das Opfer Schavan: http://tinyurl.com/bkp5ouo
So barmherzig war Schavan gegenüber ihren Opfern nicht.
In der Sueddeutschen wie auch gestern bei Heike Schmoll auf Phoenix versucht man nun einen neuen Weg: Die junge Schavan war mit dem nobelpreistraechtigen Thema „Wo ist mein Gewissen“ ueberfordert, und Schuld hat deshalb die Uni, insbesondere der Betreuer, Opfer war die junge Studentin, die heute ein zweites Mal bestraft wird.
Die Vernetzung der Journalisten mit der Politik ist spannend. Erschreckend auch, wie immer wieder von Leuchten wie Kleber im heute-journal, aber auch Prantl (Jurist) in der SZ das vermeintliche Analogon „Verjaehrung“ im Strafrecht gebracht wird. Heute auch wieder in der FAZ. Kann mir nicht vorstellen, dass das unwissend geschieht. Die Logik dahinter wurde von Lesern mit vielen Beispielen in Frage gestellt, aber ich bin kein Jurist, wer weiss, das mag mit Logik gar nichts zu tun haben.
Ein Punkt ist vielleicht auch, dass Medien oefter etwas neues ausprobieren wollen und dann die Reaktionen beobachten. Dennoch frag ich mich oft, was der wirkliche Grund dahinter ist, wo die gemeinsamen Interessen wirklich liegen.
Dass dieser mitreisende Stefan doch tatsächlich ‚Kaufmann‘ heißt, scheint mir nur eine kleine Ironie am Wegesrande.
Interessanter wäre es schon, mit welchen angeblichen ‚Spitzen der Forschung und Wissenschaft‘ diese Reisegruppe dort durch die Safariparks jettet. Es muss schon eine ziemlich exotische und weltferne Truppe sein, wo doch von denen „keiner Verständnis“ für das Verfahren geäußert haben soll (lt. Kaufmann), während hierzulande nahezu jeder Mandarin das Verfahren legitim fand, selbst wenn er mit dem Ergebnis vielleicht nicht konform geht …
Die Ironie ist, dass der Kaufmann vielleicht der einzige ist, in dessen Haushalt in den letzten Jahren nicht Millionen aus dem BMBF geflossen sind.
Ansonsten sollen HU-Berlin-Präsident Jan-Hendrik Olbertz und Humboldt-Stiftungs-Präsident Helmut Schwarz derzeit ebenfalls in Südafrika weilen. Dass man diese unbestätigte Information kritisch hinterfragen muss, weil es auch entehrende Flüsterpropaganda sein könnte, dass sie mit ihrer Bundesministerin als Abschiedsgeschenk in ein Urlaubsland reisen, das zeigt, wie abgewirtschaftet Schavan hat. Hätte sie nichts gesagt, und niemanden von denen zu ihrer Unterstützung antreten lassen, wäre alles halb so schlimm.
Sei nicht so süffisant. In sein Ressort fällt immerhin der „Bereich des Bildungssparens“ – da wiederum kannte sich Schwatzgelb stets hervorragend aus.
Keine Flüsterpropaganda. Schwarz und Olbertz sind tatsächlich dabei. Beide haben sich jetzt aus Südafrika zu Wort gemeldet. Es gibt auch ein aktuelles Foto (BILD-Leser wissen mehr!!): Schavan geht, Olbertz folgt ihr munter nach. Hoffentlich bedeutet das nix weiter. Das wär‘ übel.
Also ehrlich, der Prantl… „Pipifax-Plagiat“.
Diese merkwürdige Einstellung eines Promiovierten (ok, Jura…) zu wissenschaftlicher Arbeit hat mich erwogen, ihn zu wikipedieren. Was findet sich als erster Satz?
„Prantl war Stipendiat des Cusanuswerks.“
Och! Wollen wir mal ne linksliberale Diss aus 1982 prüfen? Wer besorgt und scannt?
Es gibt für alles einen zureichenden Grund. Altcusaner haben auch so gruselige geheime Rituale, da küssen die immer den Ring von jemandem, der sich hinter einer Maske versteckt.
Ach, i wo. Beim Prantl, da würde ich echt den Glauben an die Menschheit verlieren.
Das ist ja widerlich.
Verwette mal nicht vorschnell deine sündige Seele… 🙂
Wieso erzählt er so nen Scheiß? Entweder wider besseres Wissen oder eben als Bruder Leichtfuß, der genauso promoviert hat. Übrigens gilt das für alle Südafrikaner, die dem Plagiat das Wort reden. Sollte man mal überprüfen.
Hmmm schade, meine Bibliotheken haben die nicht, hab natürlich sofort nachgesehen 😉
Der letzte Absatz von Karschnicks Kommentar passte so wenig zum restlichen Text, dass ich ihn in meiner Artikelkritik gar nicht berücksichtigt habe.
Lest die Artikelkritik von fellow passenger ↑ zu Karschnicks Text! Stimmt, da ist ein Bruch, so dass man bei einer Plagiatsprüfung davon ausgehen würde, dass ein anderer Autor den letzten Absatz verfasst hat.
Wenn sich noch mehr so gute Blogger finden, machen wir eine Redaktion auf und antworten jedem Text aus der Qualitätspresse mit einem Artikel, der „die kleinen Merkwürdigkeiten und das große Schlimme“ erläutert. Das ist zwar das Motto des Bildblogs, aber die sind mit dem Fall Schavan überfordert. (Bildblog braucht eine autoritäre Quelle, der Artikel widersprechen können.)
„Es herrscht absolute Einigkeit: Rückzug wäre falsches Signal. Jetzt ist der Weg zu einer ordentl. Prüfung des Verfahr. durch VerwG eröffnet.“
Meine Prognose unter dem Vorbehalt des Irrtums: Rücktritt und hohe sinnlose Anwalts- und Gerichtskosten. Einst verflog die Dankbarkeit ob der heiß herbeigesehnten, endlich erfolgenden seriösen Prüfung recht schnell, als klar wurde, dass eine ins großväterliche Grab hinabgeseilte Doktorarbeit gar keine Doktorarbeit war. Dort unten modert sie nun vor sich hin, und keinen Menschen interessiert das mehr.
Theo-Ullrich Ludwig von Eichenbach
„Die 57-Jährige galt lange als die Verkörperung einer Wissenschaftlerin, sie hört sich auch so an.“ in http://www.welt.de/politik/ausland/article113489952/Schavans-letzter-Spaziergang-vor-dem-Blitzlicht.html
Vorher erwähnt der Journalist ihren „Hang zu verschachtelten Sätzen“. Bitte, bitte, könnte jemand welt.de und wohl auch anderen erklären, dass man nicht automatisch gebildet ist, wenn man sich nicht klar und deutlich ausdrücken kann.
Man kann auch gebildet sein und damit fragliche Motive verfolgen.
So nehmen Energieunternehmen Einfluss auf die Klimawissenschaft und versuchen sie, mit zumeist fachfremden „Wissenschaftlern“ zu diskreditieren.
Oder sogenannte „Wirtschaftswissenschaftler“, die naturwissenschaftliche Methoden suggerieren, um ihren Modellen einen serioesen und alternativlosen Anstrich zu geben.
Oder eben Wissenschaftsfunktionaere, die profitable Wissenschaft und Elitenfoerderung auf Kosten von Unabhaengigkeit durchsetzen wollen.
Die vorgebrachten Argumente muessen vor allem fuer Medien und Politik attraktiv sein. Dabei ist es egal, ob die Gegenseite mit widerlegbaren oder irrefuehrenden Argumenten attackiert wird, da fuer den Normalbuerger wenigstens das Bild einer Kontroverse uebrig bleibt.
Jetzt hab ich es nochmal gehoert, der Oettinger aus BW war es, der meinte, die Entscheidung der Uni Ddort sei hoechst umstritten, da sie ja nun von Gerichten entschieden werden muss…
Und der kuemmert sich um die Atomkraftwerke in Europa – noch so ein Thema fuer gezielte Falschinformation und Verharmlosung.
Zur abschließenden Frage von “Schlumpf“ (7.02./11:19) und zum Cusaner-Hinweis von „Plaqueiator“ folgt hier ein Selbstplagiat meines Kommentars zum hier referenzierten Blogbeitrag von almasala:
Jede Hintergrundaufklärung zu voraus- oder nacheilenden Ergebenheitsadressen von WeggefährtInnen, FreundInnen, abhängigen FunktionsträgerInnen unter den FürsprecherInnen zugunsten Schavans ist dringend erforderlich. Da muss in diesem Bereich die Bloggerszene dem zögerlichen investigativen Journalismus Beine machen.
Ein weiteres Beispiel fand ich zur Person des Altcusaners Helmut Herles unter http://kreuzritterplagdoku.wordpress.com/2013/02/06/ist-helmut-herles-ein-schavanist/ .
Es wäre allerdings zu wünschen, dass jemand – Journalist oder Blogger, der sich in dem Dschungel persönlicher bzw. institutioneller Nutznießerabhängigkeiten auskennt, mal zu allen bisher in der Szene verteilt aufs Korn genommenen und auch noch nicht untersuchten FürsprecherInnen einen zusammenfassenden Überblick erstellt und veröffentlicht. Erst dadurch wird sich jedem unbefangenen Leser des Pudels Kern der Allianz der „Schavanisten“ erschließen, falls sich der in den Einzelhinweisen sich aufdrängende Eindruck bestätigen sollte.
Ich verweise mal auf den Artikel von almasala, der schon vor Ende Oktober die Frage untersuchte Verteidigen befangene Wissenschaftler Annette Schavan? und dabei sechs klare Zuordnungen von Schavanunterstützung zu Befangenheitsgründen vornimmt.
@GWarynski meinte auf Twitter schon, ein Netzwerkmodell könne rund um Schavan nur in 3D erstellt werden.
Und jetzt neu kommentiert der Wirtschaftsphilosoph ältere Versuche, die Vernetzung Schavans sichtbar zu machen: Wie Schavan ihre Stellung ausnutzt.
Und dann gibt es auf Causa Schavan noch einen Personenindex, der offensichtlich auch im Sinn hat, die Leute, die immer wieder auftauchen, nicht untergehen zu lassen: Personen.
Dieser wunderbare Artikel sollte beachtet werden:
http://www.welt.de/debatte/article113508570/Der-wirkliche-Skandal-in-der-Causa-Schavan.html
Geil, Prof Biedenkopf, der durch politischen Einfluss die Moeglichkeit bekommt, seine Gedanken unter die Studenten zu streuen, reitet hier das Pferd des externen Sachverstaendigen. Einfach abartig, zum Glueck ist Karneval.
Die Welt ist so ungerecht, vor allem, wenn man als „Vollblutwissenschaftlerin“ jahrelang davon profitiert hat.
Zu Biedenkopf empfehle ich diesen Aufsatz von Prof. Hans-Ullrich Paeffgen:
http://www.karl-nolle.de/medienservice/download/id/355
Ich möchte ja nicht Dein Vertrauen in Heribert Prantl weiter erschüttern, aber das hier muss sein:
http://www.sueddeutsche.de/politik/prantls-politik-der-fall-hoeness-1.1661816
Ein Kommentator „Dorfpapst“ schlägt vor: „Der Herr Prantl sollte Prominenten-Anwalt werden. Schon wieder verzerrt er – wie bei Wulff – die Realität.“
Ich habe in einem Antwort-Kommentar in der SZO vermerkt, dass „Dorfpapst“ den Vorab-Freispruch Prantls im Fall Schavan in seiner Aufzählung vergessen hat – mit Hinweis auf die gemeinsame altcusanische Vergangenheit der beiden und mit dem Zusatz, dass, wenn für Hoeneß in Bezug auf seine eingestandenen Steuerstraftaten das Steuergeheimnis gilt, dann ja folgerichtig für den Bankräuber das Bankgeheimnis zu gelten habe als eventuelle „Barabhebung“. Der Kommentar wurde nicht veröffentlicht. Komisch! 😉
Also, falle getrost vom Glauben ab! (https://erbloggtes.wordpress.com/2013/02/06/blogs-und-zeitungen-zu-schavans-doktorentzug/#comment-2546)
Glaube ist was für Warmduscher… 😀
„3 Millionen Steuerhinterziehung. In Ordnung.“ Dann behauptet Prantl, es gebe spekulative Vervielfachungen der Hinterziehung (wir erinnern uns an 500 Mio), und das sei zurückzuführen auf „die undichte Stelle in den Apparaten“ (womit er Behörden meint). Wenn das aber so ist, dann ist es keine Spekulation, denn leaken kann man nur wirkliche Information. (Geheimnisverrat von Erfundenem macht irgendwie keinen Sinn.)
Ja, stimmt schon, Prantls Sockel ist ordentlich abgebröckelt in letzter Zeit. Über den Fall Hoeneß habe ich hier fleißig mitkommentiert und ein paar Fragen aufgeworfen.
Festzuhalten bleibt: Dass irgendwelche Daten von irgendwem aus einer Behörde stammen, dafür kenne ich keinen überzeugenden Beleg. (Zumindest ist es eine Vorverurteilung wie ein Tsunami, die Finanzbehörden nun an den Pranger zu stellen, weil sie „das Steuergeheimnis ist das wichtigste Geheimnis“ gebrochen hätten.)
Wir erinnern uns: Schavans Ablenkungsstrategie lautete ab Mitte Oktober laufend: „Mimimi, die Uni ist voller Verbrecher, die das Gutachten an die Medien durchgestochen haben, und die ganz voreingenommen mich vorverurteilt haben.“ Und was war wahr davon? Nix.
Ich weiß ja nicht, ob ich vor ein paar Jahren ein unschuldiger junger Mensch war, der nur an das Gute im Journalisten glaubte, und ob ich dann durch genaue Verfolgung und leidvolle Erfahrung eines Besseren belehrt wurde – oder ob es vielleicht in den letzten Jahren, sagen wir seit der Jahrtausendwende, so viel schlimmer geworden ist mit dem sogenannten Qualitätsjournalismus.
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