Ihre Einsendung zu unserem Literaturwettbewerb IV

Erinnerte sich noch jemand an den Sommer? Arne R. zumindest hat seinen Sommer literarisch verarbeitet – in einer weiteren Miniatur über das Leben, die Poesie und das Herzblut, das beide zusammenschweißt:

Weitere Fragen, die der Autor in der Tradition früherer Literaturwettbewerbsbeiträge aufwirft: Was ist eigentlich die Einhaltung von Regeln wert? Wie weit geht Respekt? Und durch welche Verhaltensmuster werden gesellschaftliche Positionen fixiert?

Letzteres lässt sich ohne größere Bedeutungsverluste umformulieren in die Frage nach der eigenen Identität. Wie diese historisch konstruiert und affirmiert werden kann, darauf wirft der Artikel „Soziale Identität durch Public History“ samt lesenswerter Kommentare helles Licht. Wie Arne R. fordern auch dort die Autoren, Identität nicht als etwas Vorgegebenes, Festgeschriebenes aufzufassen, sondern als Prozess, zu dessen Gestaltung die Individuen selbst aufgefordert sind:

Identifikation ist eine Handlung des Subjekts. Erst aus dessen Gestaltungsentscheidungen soll die eigene Identität – oder: die gewählte Identitätsfiktion – erwachsen. Ist das postmodern? Oder einfach illusorisch? Pseudonyme gestalten ihre Identität(sfiktion) zweifellos selbst spürbar mit. Aber auch sonst gibt es Identitätsmächtige, die sichtlich ihre Gestaltungsmöglichkeiten der eigenen Identität zu nutzen wissen:

Annette Schavan zum Beispiel. Die gestaltet sich am morgigen Freitag mal wieder als jemand, der zur scientific community gehört – und darüber hinaus in diesem Rahmen sogar Ehren erweisen kann: Tatkräftig wird sie dabei vom Deutschen Akademischen Austauschdienst unterstützt, der ihr die Verleihung des mit 5.000 Euro dotierten Ladislao-Mittner-Preises ermöglicht. Diese Preisverleihung hat also eine klare Botschaft.

Und wenn Annette Schavan das kann, ihre Identität einfach aus der Luft erfinden und tatkräftig ganz nach Wunsch gestalten – dann sollte das für alle anderen doch kein Problem sein, oder?

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Eine Antwort zu “Ihre Einsendung zu unserem Literaturwettbewerb IV

  1. Schmerzlich ist es, wenn sich junge Menschen von akademischer Bildung – mithin die künftige Elite unseres geistigen Vaterlandes! – in den Irrgärten modernistischer Geistreichelei verlieren, anstatt sich in der Kraft ihrer Jugend Studien von sittlichem und gesellschaftlichem Wert zu widmen. Identität, Herr Erbloggtes, hat man! Wie wüsste man denn sonst auch, wer man ist?

    Gerade angesichts solcher Verirrungen wird es mir ein besonderes Labsal sein, am morgigen Festtage der Auszeichnung junger Forscher beizuwohnen, die bei der Abfassung ihrer Qualifikationsschriften nicht in Verwirrung gerieten. Nun dürfen sie die süßesten Früchte ihrer exzellenten Strebsamkeit ernten und aus berufenstem Munde Huld und Lob erfahren.

    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hein-Schmöke Pufogel
    stellv. Vors. der wissenschaftlichen Sauberkeitsstandarten-Allianz (SAUSTALL)

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