Schlagwort-Archive: Anonymität

Wissenschaftliches Arbeiten mit Theisohn

Erbauliches muss man ihnen schon nahebringen, diesen sozialen Berufen. Etwa wissenschaftliches Denken und Arbeiten, oder ora et labora, das ist dann auch gleich gottgefällig. Dabei hilft eine ambivalente Haltung enorm, denn gemäß kirchlichem Vorbild ist es viel leichter, Wasser zu predigen, wenn man ordentlich Wein intus hat. Eine wunderbare „Einführung ins wissenschaftliche Denken und Arbeiten für soziale Berufe“ nach Kirchenvätersitte hat nun Theodor Maria Bardmann vorgelegt. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine satirische Kunstfigur, die Elemente von Großmeister Karl-Theodor zu Guttenberg, akademischem Science-Fiction-Shooting-Star Rainer Maria Kiesow und dem Comic-Vigilanten Bartman in sich vereint. Weiterlesen

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VroniPlag – eine Innenansicht

Eröffnete Steinmeiers Dissertation durch die von Kamenz medienwirksam inszenierten Plagiatsvorwürfe den öffentlichen Diskurs um die Legitimität und Formen von Plagiatssuche neu,[1] warf dies auch die Frage auf, wie Plagiatssucher mit jenem Diskurs umgehen. Im Anschluss an einen vorhergehenden Artikel befürwortete Kommentator EJay die VroniPlag-Haltung, „aus der Masse der möglichen Fälle vor allem solche öffentlich und möglichst exakt zu dokumentieren, die einen gewissen Grad an Eindeutigkeit besitzen“. Erbloggtes bestritt dies:

„Das ist leider nicht die Position von VroniPlag. Weiterlesen

Robert Schmidt enttarnt: Erkenntnis verhindert

Ergibt es schon einen hinreichenden Verdacht, um groß in einer kleinen Zeitung ein Pseudonym zu „enttarnen“, wenn man jemanden gefunden hat, dessen Initialen so lauten wie die des Pseudonyms? Manuel Bewarder, plagiatskundiger Welt-Journalist (wenn pseudonym, dann wahrscheinlich erfunden vom Marburger Bund, von der Moslem-Bruderschaft oder von den Marxistischen Blättern), hat diese Frage letztlich mit „ja“ beantwortet und in seinem aktuellen Stück „Viele Indizien, kein Beweis“ aller Welt eine Geschichte über die erste Frage eines früheren Blogartikels aufgetischt:

Die zweite Frage allerdings ist weiterhin offen. Weiterlesen

Wissenschaftsorganisationen und wissenschaftliches Fehlverhalten

Ermutigt es, nach und nach ein genaueres Bild von den Entwicklungen und Konstellationen zu gewinnen, die hinter den verschlossenen Türen der Wissenschaftsgelderverwaltungseinrichtungsspitzenorganisationen ihren Einfluss geltend machen, so entmutigt es zugleich, dass weit und breit keine Abhilfe in Sicht ist, die die Wissenschaft vor diesem System retten könnte. Zweifellos gibt es im Wissenschaftsverwaltungssystem viele Wissenschaftler mit guten Absichten, und die Ex-Wissenschaftler tun ja auch nur ihren Job, doch die Effekte in der Bekämpfung wissenschaftlichen Fehlverhaltens müssen wohl als kontraproduktiv beurteilt werden, wenn man genau hinhört, was einige Experten zu sagen haben. Weiterlesen

Was ist ein Whistleblower in der Wissenschaft?

Erfordert es so ausgiebige Vorüberlegungen wie in diesem Fall, die Bedeutung des Whistleblowerbegriffs für die Wissenschaft auszuloten? Bekanntlich war der Umgang mit Whistleblowern in der Wissenschaft in den vergangenen Wochen bereits ein vieldiskutiertes Thema. Doch bedeutet Whistleblowing in der Wissenschaft etwas anderes als sonst? Ohne den Begriff zu benutzen fragten Bildungspolitiker aller Bundestagsfraktionen in ihrem Schreiben an die Wissenschaftsorganisationen vom 1. März 2013 nach Maßnahmen zum Schutz von Whistleblowern:

„Welche konkreten Maßnahmen zum Schutz von Informanten Weiterlesen

Meinungsfreiheit und staatliche Anonymitätsaufhebung

Er setzt es in den Kontext staatlicher Kontrollbemühungen über das Internet: Was der Staat sich selbst an Grundrechtseingriffen erlaubt, und wie hanebüchen die Anlässe sind. Leicht können sich ja Menschen justiziabel beleidigt fühlen und Ermittlungen anstoßen. Laut einem nun veröffentlichten Gerichtsbeschluss hatte etwa der Forennutzer „b…“ ins Diskussionsforum einer Zeitung aus Augsburg geschrieben:

„Dieser X… verbietet sogar erwachsenen Männern ihr Feierabendbier ab 20.00Uhr indem er geltendes Recht beugt und Betreiber massiv bedroht!“

„X…“, also der Ordnungsreferent der Stadt Augsburg, Weiterlesen

Kurzmitteilung

Erbloggtes beteiligt sich seit Dezember 2012 rege am Kneipenlog und hat dort schon so manches Glas geleert. Nun kam die Frage auf, wie das denn ist, wenn man immer mit einer Papiertüte über dem Kopf an der Theke sitzt. Hermes … Weiterlesen

Vigilanten im Netz: „When I’m a pseudonym, I’m whoever you want me to be.“

Ermöglicht es Superhelden ihre Maskierung erst, Superhelden zu werden und zu bleiben? Die Erzähllogik von Superheldencomics enthält jedenfalls häufig das Spannungselement, eine Enttarnung des maskierten Rächers würde dessen segensreiches Wirken beenden. Schon seit Zorro (1919) sind Doppelleben und Augenbinden beliebt, Kostüme mit der Unterwäsche obenauf führte allerdings erst Superman (1938), der klassische Superheld, ein. Weiterlesen