Schlagwort-Archive: Frank-Walter Steinmeier

Kurzmitteilung

Erleichtert es die vielgeplagte Düsseldorfer Universität, dass sie sich nun die Vorarbeit für die „Netzwerktagung“ der Alexander von Humboldt-Stiftung im November 2015 sparen kann? Geplant war diese Tagung, die in erster Linie der Einführung der neu eingetroffenen ausländischen Stipendiaten der … Weiterlesen

Promoviert sein und bleiben: Steinmeier, Schavan und die Lösung des Plagiatsproblems

Erbloggtes von Causa Schavan:

So wurde kurz nach dem Düsseldorfer Reinfall der Annette Schavan unser jetziger Außenminister Frank-Walter Steinmeier durch die Justus-Liebig-Universität von jeglichem Plagiatsverdacht reingewaschen. Seitenweise hatte er in seiner 1991 vorgelegten Dissertation fremde Textteile aneinandergefügt, ohne die wörtlichen Zitate zu kennzeichnen, und sich dabei gerne auch gleich die Erläuterungen und Literaturnachweise aus den fremden Fußnoten angeeignet. […]
Wohl nicht ganz sauber, aber reingewaschen ist nun auch Dr. med. dent. Solaiman M. […] In Gießen nimmt man derlei nicht allzu schwer. M. ist allerdings kein prominenter Politiker und muss deshalb hinnehmen, dass man ihm immerhin wissenschaftliches Fehlverhalten attestiert. Wolf-Dietrich Walker, der Vorsitzende der Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis an der Justus-Liebig-Universität, teilte VroniPlag Wiki mit Schreiben vom 15. Juni 2014 gleichwohl mit, die Kommission habe M.s Fehlverhalten

nicht als so schwerwiegend angesehen, dass es mit dem Entzug des Doktorgrades geahndet werden müsste. Das Verfahren gegen Dr. M[…] ist daher endgültig abgeschlossen. [2]

Diese Auskunft kann nicht überraschen. Wie könnte denn die Universität Gießen angesichts der offen zu Tage liegenden Tatsachen im Fall Steinmeier auch jemals noch einen Doktorgrad wegen Plagiaten entziehen? Überraschen wird diese Erklärung auch nicht deshalb, weil die Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis ein solches Verfahren gar nicht führen darf und demzufolge auch nicht abschließen kann.

Weiterlesen… noch 1540 Wörter.

Die nun eingetretene Spätfolge des von Simone G. nochmals exemplarisch vorgeführten Falls Steinmeier, Weiterlesen

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Schavan und die Epigonen

Ereignete sich häufig eine Zusammenballung verschiedener plagiatsbezogener Entwicklungen in wenigen Tagen, so sieht diese Woche zweifellos wieder eine dieser Häufungen. Nicht nur die Causa Schavan bietet jede Menge neue Entwicklungen, auch in anderen Fällen gibt es mehr oder weniger absurde Wendungen. Es brennt an allen Ecken und Enden der Republik, und die Großmeisterin der Plagiatsleugnung spielt überall mit Weiterlesen

Online-Petition zu Ulms Botschafterin beim Vatikan

Erbloggtes von Donaufisch Ulm:

Verehrter Herr Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier,

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mit Bestürzung mussten wir erfahren, dass die Berufung Annette Schavans zur Botschafterin beim Vatikan durch die Personalvertretung Ihres Ministeriums hintertrieben wird. Frau Schavan sei keine ausgebildete Diplomatin, sie verfüge über keinen Universitätsabschluss, sie könne nur die erfolgreich absolvierte Reifeprüfung vorweisen, das Auswärtige Amt dürfe nicht zur Versorgungsanstalt für Politiker werden, heißt es zur Begründung.

*

Wir sind empört, wie hier mit einer verdienten Politikerin umgegangen wird. Weiterlesen

Das Jahr nach Schavans Rücktritt

Erreichte Schavan mit ihrer Krisenstrategie, woran andere Polit-Plagiatoren gescheitert waren? Bis zum Entzug ihres Doktorgrades am 5. Februar 2013 hatte sich die amtierende Bundesministerin für Bildung und Forschung darauf konzentriert, die Substanz der Vorwürfe zu bestreiten und durch ihre Netzwerke bestreiten zu lassen, sowie auf publizistische Gegenoffensiven und Störmanöver, die den eigentlichen Gegenstand der Causa Schavan, eine 1980 eingereichte Dissertation und die darin dokumentierte Arbeitsweise, dem Blick der Öffentlichkeit entziehen sollten. Die sollte gefälligst über anderes streiten als über die Echtheit des Eintrittsbilletts der Frau Professor Doktor Bundesministerin in das wissenschaftspolitische Feld, in dem sie binnen 30 Jahren zur Zentralmacht aufgestiegen war. Weiterlesen

Der heilige Stuhl von Annette Schavan

Er nennt es einen Kreuzzug, wenn die mühselige und beladene Exministerin Annette Schavan nach Rom pilgert, um dort einen vollkommenen Sündenablass zu erhalten. (Wenigstens bleibt Jerusalem diesmal verschont.) Nach katholischer Lehre ist dafür allerdings noch einiges zu tun: Zwar werden Ablässe heute meist nicht mehr gegen klingende Münze gewährt, stattdessen sind aber innere Voraussetzungen erforderlich, über deren Vorliegen Schavan so unsicher ist, dass sie immer wieder die weisen Wissenschaftsfunktionäre fragt, ob ihre Doktorarbeit und der Umgang mit der Plagiatsaffäre nun eine Todsünde, eine lässliche Sünde oder gar gerechtfertigt war. Nur einer der Päpste kann ihr darauf eine unfehlbare Antwort geben. Die Süddeutsche Zeitung titelt heute Weiterlesen

Wort zum Sonntag: Krieg ist Sicherheit

Erbaute Seelsorger Joachim Gauck das Publikum auf der Münchner Sicherheitskonferenz erfolgreich, als er jüngst bekundete, dass „Deutschland, das beste, das wir kennen“, künftig „selbstverständlich“ ganz vorne mit dabei sein solle, wenn es darum geht, Hilfe bei „Völkermord, Kriegsverbrechen, ethnischen Säuberungen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu leisten? Gegen ein „Recht auf Wegsehen“ forderte Gauck das Recht zum Mitmachen für „Deutschland und seine Verbündeten“. Weiterlesen

Das Plagiatsimperium schlägt zurück*

Ermutigte Schavanisten spähen nun überall im Land – und nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und in der Schweiz – aus ihren Höhlen: Manche zweifeln noch, ob das ein Trick war, wenn ja von wem, zu welchem Zweck? Frank-Walter Steinmeier kein Plagiator, sondern handwerklich schwächlicher Juristen-Diktator? Norbert Lammert kein Plagiarist, nur unabhängig geprüft Politologen-Paraphrist? Aber die Annette Schavan, bei der kann man doch „den Verdacht des Plagiats oder der Täuschung keineswegs“[1] hab’n! Wie kann dann die Unschuld vom Niederrhein so schändlich verurteilt worden sein? Weiterlesen

Verquickungssand im Getriebe des Steinmeier-Verfahrens

Erweist es sich als vorschnell, wie die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) den Fall Steinmeier behandelt, oder hat man dort alle Vorsicht walten lassen? Ein Gremienkomplex der JLU hat nach nur fünf Wochen Prüfung entschieden: Steinmeier behält seinen Doktorgrad. Dies teilten Martin Gutzeit, Dekan der juristischen Fakultät, Wolf-Dietrich Walker, Vorsitzender der Ständigen Kommission, und Universitätspräsident Joybrato Mukherjee in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit.[1] Weiterlesen

Die Angst, die Opfer und die Täter

Erarbeitetes ist die zentrale Ware, von deren Verkauf Arbeitskraftbesitzer leben. Wer nichts als die eigene Arbeitskraft besitzt, ist ein Arbeiter. Infolge der Digitalisierung setzen die Produkte geistiger Arbeit fast keinen Verbrauch von Rohstoffen mehr voraus. Der Wert des Produkts ergibt sich zu einem immer größer gewordenen Anteil aus dem Arbeitslohn. Das sind die 99 Prozent. Das bedroht die gesellschaftliche Funktion jener, die bisher ihr Eigentum in den Produktionsprozess investierten, um damit Anteile fremder Arbeitskraft zu erwerben und in der Wertschöpfung einen Anteil für unternehmerischen Gewinn zu etablieren. Wer sich eine Beteiligung an den Erträgen fremder Arbeitskraft sichert, ist ein Eigentümer.

Die Kämpfe des 21. Jahrhunderts sind Kämpfe um den Wert geistiger Arbeit. Weiterlesen