Schlagwort-Archive: Öffentlichkeit

Intelligenz, eine dumme Geschichte

Erlerntes oder angeborenes Verhalten, worum handelt es sich bei dem, was als „Intelligenz“ seit dem Ende des 18. Jahrhunderts weit und breit bezeichnet wird? Goethe schilderte Schiller in einem Brief am 27. Februar 1797 seine geringe geistige Leistungsfähigkeit bei Erkältung und verwendete den Begriff damit in einer spezifischen, heute gebräuchlichen Bedeutung: Weiterlesen

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Geschichtslose Gefühle

Erzürnt es Wutbürger in Ost und West, wenn sie gesellschaftliche Verhältnisse beobachten, sie sie für unhaltbar, ungerecht, unerträglich halten, dann lässt sich ihr Zorn um so einfacher weiter anfeuern, indem man auf die Metaebene wechselt und ihre negativen Gefühle und die damit verbundene Kritik an der Gesellschaft leichthin abtut. Das ist ja auch verständlich und gehört zu den Regeln der gesellschaftlichen Skandalisierung: Werden Vorwürfe ernst genommen und untersucht, verraucht die öffentliche Wut und die Kritik wird handhabbar. Weiterlesen

Schluckimpfung ist süß, Plagiatsvorwürfe sind bitter

Er scheint es dann doch zu blauäugig beurteilt zu haben, wie sich der Plagiatsdiskurs entwickelt hat. Ein Düsseldorfer Professor, der verlangt, dass Plagiatsvorwürfe gegen ihn konkret belegt statt pauschal geraunt werden sollten – das kann man auch als billigen Immunisierungsversuch gegen die erhobenen Vorwürfe interpretieren. Immerhin war festzustellen: Plagiatsvorwürfe stören. Aber Immunisierung gegen Plagiatsvorwürfe gibt es in weitaus luxuriöseren Ausführungen: Weiterlesen

Manches hat sich schon verändert

Ermittelte Schnittstelle zwischen der von interessierter Seite oft beklagten „Plagiatshysterie“ der letzten fünf Jahre und der tatsächlichen Wissenschaftspraxis dürfte die Art und Weise sein, wie wissenschaftliche Werke im Hinblick auf Plagiate beurteilt werden. Neben der Tätigkeit oder Untätigkeit von Fakultäten und Hochschulen bei konkretem Plagiatsverdacht trägt auch der Umgang mit möglichen Plagiaten in Rezensionen zur Beantwortung der Frage bei, ob der Plagiatsdiskurs seit Guttenberg ausgegangen ist wie das Hornberger Schießen, oder ob sich aus der heißen Diskussion der prominenten Fälle in breiter Öffentlichkeit eine Veränderung der Gepflogenheiten in der Wissenschaft, womöglich sogar Weiterlesen

Lektionen in Hasspropaganda

Erlaubt es ein Blick in fremde Deutungen der Pariser Anschläge, besser wahrzunehmen, was bei der Betrachtung der eigenen Deutungen verborgen bleibt? Dies soll hier unternommen werden, und zwar ausgehend von Deutungen aus Israel/Palästina über amerikanische bis hin zu deutschen Interpretationen von ISIS, seinen Gegnern und seinen Verbündeten. Weiterlesen

Ursula von der Leyen, VroniPlag und das Plagiat III

Ergänztes für die vorigen Artikel über realitätsferne Plagiatsdiskurse und ignorierte Verfahrensvorschriften stellen ein paar verstreute Notizen dar, die bisher keine angemessene Würdigung fanden oder sich erst neuerdings ergeben haben. In ihrem Zentrum steht das Täuschungshandeln, Weiterlesen

Ursula von der Leyen, VroniPlag und das Plagiat I

Erscheint es nicht als noch langweiliger, spekulativ über den Charakter von Plagiatsjägern zu sinnieren, als es ohnehin schon ist, träge, trockene Texte über irrelevant-abseitige akademische Themen auf ihre Ähnlichkeiten hin zu vergleichen? Nicht für den typischen SpOn-Kommentierer: Weiterlesen

Google vergisst Causa Schavan

Erfahrene Schavan-Googler haben es vielleicht schon gemerkt: Die Google-Ergebnisse in Sachen Schavan sind jetzt derart „optimiert“, dass das Blog „Causa Schavan“ nicht mehr in den Ergebnislisten vorkommt. Bisher fand sich das Blog stets auf der ersten Seite der Trefferliste, doch nun fehlt es in den Google-Ergebnissen zur Suchanfrage „Schavan“ völlig Weiterlesen

Wissenschaftliches Arbeiten mit Theisohn

Erbauliches muss man ihnen schon nahebringen, diesen sozialen Berufen. Etwa wissenschaftliches Denken und Arbeiten, oder ora et labora, das ist dann auch gleich gottgefällig. Dabei hilft eine ambivalente Haltung enorm, denn gemäß kirchlichem Vorbild ist es viel leichter, Wasser zu predigen, wenn man ordentlich Wein intus hat. Eine wunderbare „Einführung ins wissenschaftliche Denken und Arbeiten für soziale Berufe“ nach Kirchenvätersitte hat nun Theodor Maria Bardmann vorgelegt. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine satirische Kunstfigur, die Elemente von Großmeister Karl-Theodor zu Guttenberg, akademischem Science-Fiction-Shooting-Star Rainer Maria Kiesow und dem Comic-Vigilanten Bartman in sich vereint. Weiterlesen

Sarah Sophie Koch – wer ist das überhaupt?

Er findet es immer wieder spannend, wie man die Öffentlichkeit für dumm verkaufen kann. Zum Beispiel Jan Böhmermann, der zuerst Yanis Varoufakis als Ikone inszeniert und dabei einen kontextfreien Videoausschnitt in die Köpfe der Qualitätsmedienmacher einpflanzt (Kontext hier), welcher sodann in einer bekannten Sonntagabendtalkshow angebetet wird, um damit einen Inquisitionsprozess gegen den Ketzer loszutreten, in dessen Verlauf Be- und Entlastungszeugen erfolgreich von der Frage ablenken, was das Beste für Griechenland und die EU wäre, bis dann wieder Jan Böhmermann Verwirrung stiftet und per Inszenierung die qualitätsmediale Inszenierung und ihre Absichten entlarvt, um sich selbst zugleich als Ikone ins Bild zu setzen, was wohl von Anfang an der Plan war. Weiterlesen