Schlagwort-Archive: Philosophie

Intelligenz, eine dumme Geschichte

Erlerntes oder angeborenes Verhalten, worum handelt es sich bei dem, was als „Intelligenz“ seit dem Ende des 18. Jahrhunderts weit und breit bezeichnet wird? Goethe schilderte Schiller in einem Brief am 27. Februar 1797 seine geringe geistige Leistungsfähigkeit bei Erkältung und verwendete den Begriff damit in einer spezifischen, heute gebräuchlichen Bedeutung: Weiterlesen

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Die Annettchenfrage – oder: plagiatsapologetische Argumenttypologie

Erlangtes Erlanger Erfahrungswissen dürfte den emeritierten Philosophieprofessor Theodor Ebert, inzwischen 75 Jahre alt, dazu motiviert haben, sich intensiv mit dem Fall Schavan auseinanderzusetzen. Denn als dortiger Professor (1980-2004) muss Ebert im Jahr 2000 mit dem Plagiatsfall Maximilian Forschner in Kontakt gekommen sein. Über den berichtete die Berliner Zeitung damals:

„Professor Maximilian Forschner ist erwischt worden: Beim Abschreiben. Weiterlesen

Robert Schmidt enttarnt: Erkenntnis verhindert

Ergibt es schon einen hinreichenden Verdacht, um groß in einer kleinen Zeitung ein Pseudonym zu „enttarnen“, wenn man jemanden gefunden hat, dessen Initialen so lauten wie die des Pseudonyms? Manuel Bewarder, plagiatskundiger Welt-Journalist (wenn pseudonym, dann wahrscheinlich erfunden vom Marburger Bund, von der Moslem-Bruderschaft oder von den Marxistischen Blättern), hat diese Frage letztlich mit „ja“ beantwortet und in seinem aktuellen Stück „Viele Indizien, kein Beweis“ aller Welt eine Geschichte über die erste Frage eines früheren Blogartikels aufgetischt:

Die zweite Frage allerdings ist weiterhin offen. Weiterlesen

Der Fall Friedman/Grün: Widersprüche und Perspektiven

Erklärte sein Doktorvater Klaus-Jürgen Grün die Textübereinstimmungen zwischen eigenen Publikationen und der Dissertation von Michel Friedman überzeugend, indem er angab, selbst der Plagiator zu sein? Diese Behauptung ist gewagt, und sie macht den Fall Friedman/Grün spannender als die üblichen Plagiatsfälle. Weiterlesen

Philosophie erleichtert: Schuldlose Verantwortung oder Sein-können wie Gott?

Erstrebte sich ein zweiter Doktorgrad leichter als der erste? „Dr.“ sind viele, „Dr. Dr.“ hingegen nur wenige – auch weil man nicht zweimal im selben Fach promoviert werden kann. Michel Friedman ist ein deutscher Politiker (CDU) und Publizist. Er ist weithin bekannt und diskussionsfreudig. Wikipedia weiß:

„1994 wurde er an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit einer Dissertation zum Thema Das Initiativrecht des Betriebsrats zum Dr. iur. promoviert. 2010 wurde Michel Friedman bei Klaus-Jürgen Grün in Philosophie zum Thema Willensfreiheit promoviert.“[1]

  • Michel Friedman: Schuldlose Verantwortung. Vorgaben der Hirnforschung für Ethik und Strafrecht. Frankfurt am Main 2010 (zugleich Dissertation, Universität Frankfurt 2010).

Seit der Veröffentlichung dieser Schrift ist Dr. iur. Dr. phil. Michel Friedman einer der wenigen Doppeldoktoren. Weiterlesen

Pyrrhonismus in der Plagiatsdebatte

Ergänzte sich der Vortrag, den Philipp Theisohn auf der Tagung des Wissenschaftsrats am 23. Juli 2013 in Berlin gehalten hatte, günstig durch die anschließende Diskussion? Theisohns Vortrag „Fremde Worte, eigenes Denken. Wissenschaftliche Normen im historischen Wandel“ kann inzwischen ja jeder nachlesen und dabei die These prüfen, dass Theisohn den Plagiatsskeptizismus zum Plagiatspyrrhonismus radikalisiert hat. Simone G. hat Theisohns Vortrag genau gelesen und auseinandergenommen.

Elemente des Pyrrhonismus

Um die Referenzen der Das-sind-doch-alles-keine-Plagiate-Fraktion an die Lehren des Pyrrhon von Elis (ca. 365-270 v. Chr.) zu verdeutlichen, Weiterlesen