Schlagwort-Archive: Sprache

Durchbruch: LMU hat „relativ breiten Dissens“ entdeckt

Erforschtes von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) zeigt, dass es sprachlich nicht nur möglich ist, einen „breiten Konsens“ zu erzeugen, indem man fast alle Menschen für eine Meinung gewinnt, sondern dass man mit einiger Mühe auch das – bisher für paradox gehaltene – Gegenteil realisieren kann: Im Skandal um die Berufung Annette Schavans als LMU-Hochschulrätin ist es 43 Dozenten der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften in einer gemeinsamen Anstrengung erstmals gelungen, diesen bisher nur hypothetischen Zustand herzustellen. Weiterlesen

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Meditationen über die große Hure Duden

Ereiferte sich der Verein Deutsche Sprache (VDS) alljährlich über einen „Sprachpanscher des Jahres“, indem er aufgrund „abstrus konstruierter sprachlicher Sünden“[1] ein Voting veranstaltete, so sprangen Zeitungen gern auf Derartiges an: Qualitätsjournalisten berichten selbstverständlich stets schön neutral und mit Verständnis für solche Nichtereignisse, weil sie sich ja oft mit Selbstzweifeln herumplagen, wie etwas am besten zu formulieren und nach allen Regeln der Kunst niederzuschreiben sei. Auf diesem Wege kann sich der VDS immer wieder als einzig wahrer „Wahrer der deutschen Sprache“ darstellen. Weiterlesen

Festtags-Terminologie

Erbaut es an Pfingsten, sich einmal einige Gedanken über die Benennung von Feiertagen zu machen? Bei Pfingsten ist die Benennung des Tages ja ziemlich einheitlich, die Frage ist eher, was genau gefeiert wird. Ist es der „Geburtstag der Kirche“, das „Kommen des Heiligen Geistes“ oder der „Abschluss der Osterzeit“?[1] Weiterlesen

Kristina Schröder und das Gott der Germanen

Erhellte Sprachkritik die Schwärze, als Kristina Schröder in der Vorweihnachtszeit 2012 erklärte, man könne statt „der Gott“ genauso gut auch „das Gott“ sagen, und das bringe sie auch ihren Kindern bei? Zunächst brach vielmehr ein Entrüstungssturm über sie herein. Die offenbar für die Kindererziehung zuständigen Unionspolitikerinnen Christine Haderthauer und Katherina Reiche, sowie Großväterchen Norbert Geis beharrten auf überlieferten Gottesbildern und machten gar linke Political Correctness für Schröders sprachpolitischen Veränderungswillen verantwortlich (mehr dazu im Sprachlog). Weiterlesen