Schlagwort-Archive: Whistleblower

Übersicht: Debatte um DFG-Empfehlung 17

Erlesenes zur Diskussion um die neue DFG-Empfehlung Nr. 17 zur guten wissenschaftlichen Praxis ist hier zusammengestellt, beginnend mit dem Positionspapier der HRK von Mitte Mai 2013:

(Klick)

Zeitleiste mit Veröffentlichungen zur Öffentlichkeit wissenschaftlichen Fehlverhaltens (Klick führt zur interaktiven Übersicht auf Dipity)

Die zugehörige Petition hat seit dem 1. Juli 2013 über 1700 Unterzeichner gefunden und läuft weiter.

————————————————————

Werbung

Was ist ein Whistleblower in der Wissenschaft?

Erfordert es so ausgiebige Vorüberlegungen wie in diesem Fall, die Bedeutung des Whistleblowerbegriffs für die Wissenschaft auszuloten? Bekanntlich war der Umgang mit Whistleblowern in der Wissenschaft in den vergangenen Wochen bereits ein vieldiskutiertes Thema. Doch bedeutet Whistleblowing in der Wissenschaft etwas anderes als sonst? Ohne den Begriff zu benutzen fragten Bildungspolitiker aller Bundestagsfraktionen in ihrem Schreiben an die Wissenschaftsorganisationen vom 1. März 2013 nach Maßnahmen zum Schutz von Whistleblowern:

„Welche konkreten Maßnahmen zum Schutz von Informanten Weiterlesen

Was ist ein Whistleblower? Definitionen, Schutzgesetze, Massenmedien

Erzeugt es neue Wortbedeutungen, wenn in der Öffentlichkeit so viel über Whistleblower diskutiert wird wie zur Zeit? Der Begriff ist vielfältig anwendbar, und es besteht ein starkes Spannungsverhältnis zwischen Denotationen und Konnotationen. Wenn Christian Humborg fragt: „Was ist Edward Snowden?“,[1] dann steht nicht nur die konnotative Unterscheidung zwischen Verräter oder Held zur Auswahl, sondern auch die Denotation als Whistleblower in Frage:

„Für die einen ist Edward Snowden ein leaker, oder noch schlimmer, ein Verräter. Für die anderen ist er ein whistleblower, ein Held eben.“[1]

Doch die von Humborg unterstellte Nähe zwischen den Begriffen Whistleblower und Held ist in der Praxis nicht zwangsläufig. Weiterlesen

Gottesvolk auf Wandertag: Unterwegs mit Annette und Wolfgang

Erbaut es doch stets, wenn die Ex-Ministerin zu predigen anhebt: Da die Predigt die bevorzugte Sprachform der Annette Schavan ist, darf sich die Nation dann am gleichförmigen Fluss dieser wohlgesetzten, schimmernden Wort- und Satzperlen erquicken. Heute sind die Gelegenheiten seltener geworden, Bedeutsames und irgendwie Größeres aus berufenstem Munde zu vernehmen. Aber es gibt sie noch, vorzugsweise in Sakralbauten. Gerade gestern erst sprach Annette Schavan zu den Menschen in der Moritzkirche zu Augsburg.

Bei näherer Betrachtung erweist sich die aktuelle Predigt der früheren Wissenschaftsministerin als wissenschaftspolitische Botschaft und Handlungsanleitung in entscheidender Stunde. Weiterlesen

Offener Brief an Präsidenten von DFG und HRK

Erfordert es sofortige Aktion, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) öffentliche wissenschaftliche Kritik zu unterbinden planen, so besteht nun die Möglichkeit zum niederschwelligen Mitmachen: Der Philosophiehistoriker und „Early Modern Thought Online“-Blogger Stefan Heßbrüggen-Walter hat einen offenen Brief an DFG-Präsident Peter Strohschneider und HRK-Präsident Horst Hippler formuliert Weiterlesen

Kurzmitteilung

Er wartete schon eine Woche an einem Nicht-Ort, der derzeitige Whistleblower Nr. 1, Edward Snowden. Vom Moskauer Flughafen aus gab er am 1. Juli über WikiLeaks eine Erklärung ab: „President [Obama] ordered his Vice President to pressure the leaders of … Weiterlesen

DFG berät über Ende des Rezensionswesens

Erscheint es als Anfang vom Ende des wissenschaftlichen Rezensionswesens in Deutschland, dass die DFG auf ihrer heute beginnenden Jahrestagung eine Regelung beschließen will, die kritische Rezensionen in die Nähe wissenschaftlichen Fehlverhaltens rückt? Eine Rezension entspricht nämlich jener Wendung an die Öffentlichkeit, die die DFG nach Darstellung der am 14. Mai vorausgegangenen HRK-Empfehlungen verbieten will (Erbloggtes berichtete) Weiterlesen

Geheimwissenschaftliches: Whistleblower gesucht!

Erwägt es, zu Whistleblowern zu werden! Das ist heute allen Wissenschaftlern zuzurufen, die über Zugang zu einer der folgenden „geheimen“ Informationen verfügen:

  • Entwurf der DFG-Empfehlung Nummer 17 zur guten wissenschaftlichen Praxis,
  • alle Informationen zu einer Geheimtagung des Wissenschaftsrats, die am 23. Juli 2013 zu einem Thema wie „Wissenschaft und Verantwortung“ stattfinden soll Weiterlesen

Es gibt kein Problem mit Wissenschaftsbetrug – solange niemand drüber redet

Wissenschaftliches Fehlverhalten

Ein Beitrag zum Scilogs-Bloggewitter

Ermittelt es selbst: Wenn eine Bildungsministerin, gut vernetzt in den einflussreichsten Kreisen von Wissenschaft, Politik und Medien, im Februar 2013 Doktor und Amt verliert, weil sie in ihrer Dissertation betrogen hat, was tun dann die einflussreichsten Kreise von Wissenschaft, Politik und Medien? Sie setzen selbstverständlich alles daran, dass so etwas nie wieder geschieht. Ein verstärktes Bemühen, keine akademischen Windbeutel mehr nach oben zu spülen, ist dabei jedoch offenbar nicht Mittel der Wahl. Weiterlesen

Mit Immanuel Kant durch Whistleblowing zum ewigen Frieden

Erklärte sich von selbst, warum hier wiederholt die Verleihung des Friedensnobelpreises an Whistleblower empfohlen wurde? 2011 Wikileaks, 2012 Bradley Manning, 2014 Edward Snowden. Wer dies nicht unmittelbar einleuchtend findet, dem sei folgende philosophische Herleitung ans Herz gelegt:

Eine Analyse der Suchanfragen in diesem Blog zeigte in der Folge der Wikileaks-Veröffentlichung von US-Diplomatendepeschen, bekannt als „Cablegate“, dass die Verbindungslinie zwischen Frieden und Whistleblowing durch Immanuel Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“ (1795/96) zu ziehen ist. Weiterlesen