Wissenschaftssoziologie im Internet: Bloggen und Kommentieren

Erörtertes Thema auf der geistes- und sozialwissenschaftlichen Blogplattform hypotheses.org war im ersten Jahr ihres Bestehens (das sie am 9. März 2013 feiert) wiederholt die Frage: „Warum werden Wissenschaftsblogs so wenig kommentiert?“ Verständlich, dass die Wissenschaftsblogger das umtreibt. Wissenschaftsblogger, das bedeutet hier weniger Blogger, die wissenschaftliche Themen für eine breite Öffentlichkeit popularisieren. Vielmehr gilt: „Das Angebot richtet sich an die akademische Welt“,[1] und entsprechend muss gefragt werden: Warum kommentieren Wissenschaftler ungern Blogs?

Darüber schrieben etwa Mareike König, Sabine Scherz und Jürgen Hermes. (Ach ja – derzeit darf man auf hypotheses.org seine dortigen Lieblingsblogs und Lieblingsartikel wählen, man muss dafür auch nicht alle 60 Blogs durchgelesen haben.) Hier folgen nun ein paar Überlegungen über die Stellung von Wissenschaftlern und die (ausbleibenden) Blog-Kommentare im Wissenschaftsbetrieb:

Reputation als Leitwährung

Diese Soziologen, die sind ja nicht so schlecht, auch nicht darin, Blogs zu kommentieren, etwa zu der Frage des renommierten Wissenssoziologen Jo Reichertz, ob das Kommentieren nicht Zeitvergeudung sei:

„Weil es für Soziologen und Soziologinnen zwar Sinn macht, Blogs zu lesen (also zu nehmen), aber keinen Sinn macht, Blogs zu kommentieren (also zu geben).“[2]

Kommentator kusanowsky konstatierte dazu etwa: „Es muss sich lohnen, sonst geht auch in der Wissenschaft nichts.“ Dies werde durch eine Art Forschrittsentwicklung institutionalisiert und bewirke „eine Entzauberung der sog. Aufklärung“, die ursprünglich ohne Belohnung (gar mit drohender Bestrafung) Wissenschaft betrieben habe. Heute aber gelte:

„Da über Wissenschaftlichkeit kaum noch geurteilt werden kann, aufgrund des Risikos, bei negativem Urteil in unhaltbare und undurchschaubare Diskussionen, Intrigen und Karriereblockaden verwickelt zu werden, wird der Code der Wissenschaftlicheit durch den Code der Reputation ersetzt.“[3]

Er verweist auf die Fachzeitschrift „Soziale Systeme“, Bd. 16 (2010), Heft 2, in der von Uwe Schimank befürchtet wurde, dass in der Wissenschaft das Kriterium der Wahrheit durch das Kriterium der Reputation ersetzt zu werden drohe. Reputation als einst „lediglich komplexitätsreduzierender Nebencode der innerwissenschaftlichen Kommunikation“ könnte zum primären, wissenschaftsprägenden Code werden, sofern sie „anhand weniger quantifizierter Indikatoren gemessen wird und dann rigoros als Hauptkriterium für die Allokation finanzieller Ressourcen an Wissenschaftler genutzt wird.“ Die Folge dieser Entwicklung wäre eine Abkehr von der Wahrheitssuche und Hinwendung zur Reputationssuche. Wenn man sich aber vorwiegend mit Selbstpromotion befasse, zeitige das „gravierende Dysfunktionalitäten für den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt“.[4]

Reputationsmanagement: Chancen und Risiken

Wenn in der Wissenschaft aber der Code der Reputation maßgeblich wird, lohnt sich nicht das Verhalten, dass zur Wahrheitsfindung beiträgt, sondern dasjenige, das Reputation bringt. Kommentare könnten bei der Wahrheitsfindung behilflich sein, beim persönlichen Reputationsmanagement allerdings nicht. Stattdessen sind die Risiken für eine Reputationsschädigung höher zu bewerten, kommentierte Erbloggtes andernorts:

„Eine Debatte zwischen einem Autor und einem oder mehreren Kommentatoren auf [der Rezensionsplattform] recensio.net könnte man quasi nur zu seiner persönlichen Unterhaltung in der Freizeit führen. Dafür ist es aber meist zu aufwendig und auch zu riskant: Schließlich droht Gesichtsverlust, wenn man zugeben würde, sich in einem Punkt geirrt zu haben.“[5]

Wissenschaftliche Monographien und „zugehörige“ Rezensionen sind allerdings nicht gerade niederschwellige Angebote zum Kommentieren, da es dort regelmäßig um die Reputation im Kern des eigenen Kompetenzbereichs geht. Wissenschaftsblogs können anders sein, wenn sich Bloggerinnen und Blogger erlauben, über das Zentrum der eigenen Expertise hinaus zu gehen und sich mit Themen zu befassen, zu denen man nur eine Ahnung zu haben glaubt, nicht aber mehrere Abschlüsse und eine passende Veröffentlichungsliste.

Blogs als gemeinsame Nachdenkforen

Ein Paradebeispiel sind die „Gender Studies“ des Atomphysikers Joachim Schulz auf Quantenwelt (jüngstes Beispiel), die stets kommentarreich ausfallen. Auch Jürgen Hermes bemerkt, dass er zu seiner eigentlichen wissenschaftlichen Arbeit wenige Kommentare bekommt, wohl aber wenn er „übers Bloggen, Onlinekurse oder über Open Access Lizenzen“[6] schreibt. Auch Blogneuling Jo Reichertz bemerkt:

„Aber ich war auch überrascht, dass vor allem das Thema ‘Bloggen’ zieht – und hier vor allem die Blogger bewegt, während die soziologischen Themen eher wenig Resonanz bewirkten.“[7]

Eine Vermutung, die sich aus solchen Erfahrungen über die Systematik von Wissenschaftsblogthemen und Kommentarhäufigkeit ergeben kann, ist die, dass Blogs als Diskussionsforen funktionieren, wenn die Bloggerin dem Publikum nicht als überlegene Expertin entgegentritt, sondern als jemand, der sich gerade ein Thema aneignet und darüber nachdenkt, was es damit auf sich haben könnte.

Ginge man so – offenes Nachdenken ohne Anspruch auf Expertenstatus – aber als Wissenschaftler im eigenen Spezialgebiet vor – beispielsweise als dissertationsbegleitendes Bloggen von der Idee bis zum Manuskript – drohen sicherlich einige Fallstricke für die Reputation. In einem frühen Stadium die eigene Unwissenheit öffentlich auszuwalzen dürfte mutig sein und könnte – das Internet vergisst nicht – unwünschbare Spätfolgen haben, wenn es daran geht, einen Nimbus als Koryphäe zu etablieren, die dringend auf die nächste Professur berufen werden sollte.

Wie weit die Etablierung des Reputationsmanagements als Kernaufgabe des Wissenschaftssystems an Stelle der Wahrheitssuche bereits fortgeschritten ist, darüber wird ein andermal zu bloggen sein. Sind vielleicht die überbordenden Verwaltungsaufgaben an Universitäten der Reputation geschuldete Verluste, die zu Lasten des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns gehen? Und wäre dann nicht die Austreibung der Reputation aus dem Wissenschaftssystem eine radikale, aber dennoch sinnvolle Lösung – etwa durch eine Umstellung des Wissenschaftsbetriebs auf anonyme Blogs?

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29 Antworten zu “Wissenschaftssoziologie im Internet: Bloggen und Kommentieren

  1. Ich würde diesen Beitrag ja gerne kommentieren, befürchte aber, dass dies meiner Reputation nicht förderlich sein würde. Tut mir leid.

  2. Der Artikel hier ist ja einer dieser Meta-Blogosphären-Artikel, die ich erwähnte. Deswegen ist es nur logisch, wenn er auch kommentiert wird. Viel Richtiges hast du geschrieben, was die Angst vor der verlierbaren Reputation angeht. Allerdings gilt das ja nicht nur für Kommentare, sondern auch für das Bloggen selbst. Man macht sich sehr viel angreifbarer, wenn man bereit ist, Unausgegorenes der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das gilt jedenfalls so lange, wie es halt eben nicht zum guten Ton gehört, auch jenseits geschlossener Institutstüren Dinge zu diskutieren bzw. einfach offenzulegen.

    Weshalb ich selten Kommentare schreibe, liegt aber wahrscheinlich eher daran, dass ich noch nicht so richtig drin bin im Kommentiermodus. Ich äußere mich da bisher lieber launisch-kurz angebunden bei Twitter oder durchdenke die Sache länger in eigenen Blogposts. Aber vielleicht bessere ich mich ja demnächst, das hier ist ja schonmal ein Anfang.

  3. Ja, den Kommentiermodus muss man erst lernen. Einmal gelernt, ist die eigene Reputation auch schon dahin. Aber Reputation ist ja – wie ich oben andeute – die geläufige, aber auch die verwerfliche Währung in der Wissenschaft!

  4. Kommentieren ist für mich irgendwas zwischen Twitter und eigenem Blogpost – im Prinzip ist es eine Abart der guten, alten Forenposts, in denen man eben auch nicht zu lang, aber doch ausführlich über diverse Themen diskutiert hat.

  5. Wenn Kommunikation von Angesicht zu Angesicht schon ständig zu Missverständnissen führt, dann ist es nachvollziehbar, dass schriftliche Kommunikation im Web, bei der man den Gesprächspartner nicht sehen kann, erst recht Bedenken auslöst: Kommentare könnten reputationsschädigend sein, bringen nichts, und daher schreibt man besser erst keine. Eigene Unwissenheit in Blogposts darzulegen, könnte für die spätere Karriere schädigend sein und das sollte man sich vorher gründlich überlegen. Und da wo durch ein Blog Reputation aufgebaut wird, ist das auch nicht gut, weil das zu Lasten des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns geht. Da ist Ihre Idee nur logisch, das alles anonym zu erledigen.
    Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Kommunikation, die überwiegend anonymisiert ist, erfolgreich sein wird. Sonst könnten wir alle mit einer Maske rumlaufen. Oder warum ist die Burka sonst so ein Aufreger?
    Im Übrigen schließe ich mich Jürgen Hermes Beitrag an, er sei noch nicht so richtig im Kommentiermodus. Das geht mir genauso. Vielleicht braucht es da insgesamt noch mehr Zeit, sozusagen in eine „Web-Schreib-Kultur“ hineinzuwachsen.
    Ich stelle bei meinen Blogposts fest, dass sie über Twitter kommentiert werden. Die in der Statistik anonymen Klicks auf einen Post erhalten durch das Feedback ein Gesicht. Über diese persönliche Geste freue ich mich jedes Mal.

  6. Vielen Dank für dieses freundliche Feedback! Blogkommentierung via Twitter wird bei Michaels Blog http://schmalenstroer.net/ ja sogar unter einem Artikel eingeblendet, was ich eine gute Idee finde.
    Die drohende Erfolglosigkeit anonymisierter Kommunikation ist natürlich ein spannendes Thema. Im Zusammenhang mit den Plagiatsjägern habe ich darüber schon öfter nachgedacht, zuweilen gebloggt, und auch spezielle Erfahrungen gemacht. Beispielsweise ist es unter Anonymitätsbedingungen tatsächlich irrelevant für den Umgang miteinander, ob man es mit einem „Mann“ oder einer „Frau“ zu tun hat. Dahingehende Indifferenz durch Anonymität irritiert zwar zunächst, doch besser als sich der (zuweilen massiven) Frauenfeindlichkeit im Netz auszusetzen ist solche Irritation allemal. (Da ich die Burka weniger für anonym und mehr für sexistisch halte, läuft diese Argumentation natürlich quer zur Burka-Frage.)
    Anonyme Kommunikation kann aber auch sehr sachorientiert sein, da die Sozialorientierung weitgehend wegfällt. (Damit fällt aber auch ein zentraler Aspekt weg, der uns Kommunikation als befriedigend erleben lässt.)

  7. Hallo!!!!

    Kann mir jemand helfen? Ich muss eine Arbeit bzw. eine 30 minütige Präsentation zum Thema „Wissenschaftssoziologie“ im Rahmen meines Masterstudiums halten. Ich kann mich mit dem Thema schwer anfreunden und finde im Internet auch viel zu wenig Infos. Als Einstiegsliteratur wurde mir Cetina-Knorr genannt.

    Kann mir jemand helfen udn das Thema kurz erläutern und mir Infos zur Verfügung stellen???

    VIELEN DANK

  8. Also die Vertreterin moderner Wissenschaftssoziologie heißt Karin Knorr-Cetina. Es gibt einen Wikipedia-Artikel über sie, ebenso über die Wissenschaftssoziologie. Die Infos, die da zu finden sind, sollten völlig ausreichen, um die lokale Bibliothek aufzusuchen und die entsprechende Literatur mitzunehmen. Im Wikipedia-Artikel ist ja angegeben: Karin Knorr-Cetina: Die Fabrikation von Erkenntnis. Zur Anthropologie der Naturwissenschaft. Frankfurt am Main 1984, sowie, vermutlich ganz gut um die Erträge der Konzeption zu sehen, Peter Weingart: Wissenschaftssoziologie. Bielefeld 2003.
    Dann würden sich noch Nachschlagewerke anbieten, die das Thema Wissenschaftssoziologie knapp zusammenfassen, z.B. welche aus dem Wikipedia-Artikel Soziologie. (Zum Einstieg empfehle ich C.F. Gethmanns Artikel in: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, 1996.) Und schließlich bietet sicherlich das von Sabine Maasen u.a. herausgegebene „Handbuch Wissenschaftssoziologie“, Wiesbaden 2012, aktuelle Überblicke.

    Zum Dank wüsste ich gern, wie man auf den Gedanken kommt, in einem anonymen Blog (unter einem Artikel, wo es darum geht, warum Wissenschaftler bloggen, kommentieren oder auch nicht) nachzufragen, wenn man Hilfe bei einem Referat braucht?

  9. alleszuspaet

    Liebe Johanna (= „die Gottbegnadete“, ein sehr schöner Name),
    rein sachlich hat Erbloggtes ja alles gesagt, da aber die anrührene Hilflosigkeit und der anscheinend hohe Leidensdruck (4 Ausrufezeichen, 3 Fragezeichen) auch meinen Betreuungsinstinkt geweckt haben, möchte ich wenigstens moralische Unterstützung leisten und noch nachträglich zum Erwerb der „Allgemeinen Hochschulreife“ gratulieren.
    Und immer daran denken: „Numquam retrorsum-semper prorsum“, Schavan hat es auch geschafft!

  10. @alleszuspaet:

  11. alleszuspaet

    @Erbloggtes:
    Lehrer Lämpel….
    „Nicht allein das Abc
    Bringt den Menschen in die Höh,
    Nicht allein im Schreiben, Lesen
    Übt sich ein vernünftig Wesen;
    Nicht allein in Rechnungssachen
    Soll der Mensch sich Mühe machen;
    Sondern auch der Weisheit Lehren
    Muß man mit Vergnügen hören.“
    Ja, ja, die geistversprühende nächtliche Twitterwelt! 🙂 Soweit ist es also schon, daß aus Unsicherheit im Sozialverhalten Tips von Managern eingeholt werden, so, als wäre Leben=Arbeitswelt. Und warum diese Unsicherheit? Weil große Teile der „Sozialisierungsphasen“ mit ihrer Ausreifung der Hirnstrukturen nicht mehr im RL, sondern in virtuellen Welten zugebracht werden (sagt Lehrer Lämpel).

  12. Picard gibt keine Managertipps, sondern empfiehlt aus der Perspektive einer utopischen Gesellschaft, in der Leben und Arbeitswelt zusammenfallen, einen am guten Leben orientierten zwischenmenschlichen Umgang. Der ist natürlich im falschen Leben nicht immer einlösbar.

  13. alleszuspaet

    Aha, habe ich das richtig verstanden, wir leben also im „falschen Leben“?
    In Raumschiffen und utopischen Gesellschaften kenne ich mich nicht so aus, sind das die Ziele, wozu Claudia Roth die zusätzlichen Steuermilliarden für die Umgestaltung der Gesellschaft braucht?

  14. Selbstverständlich leben wir im falschen Leben.[1] Claudia Roth besitzt den Sinn für das Richtige auch höchstens noch zur Hälfte. Hast Du ihn Dir ganz nehmen lassen, oder empfindest Du die Lehrsätze bürgerlicher Satire von Mitte des 19. Jahrhunderts als passenden Rat zum richtigen Leben?

  15. alleszuspaet

    Na, wenn Adorno das sagt, dann muß es ja stimmen. Zitat:
    „Die Minima Moralia entstanden zwischen 1944 und 1947 im amerikanischen Exil unter dem Eindruck des faschistischen Terrors in Europa.“
    Und was sind denn „die Lehrsätze bürgerlicher Satire von Mitte des 19. Jahrhunderts“?
    Den „Sinn für das Richtige“ hat zunächst einmal die Evolution geschaffen und alle Lebewesen (mit Ausnahme des Menschen) müssen sich damit begnügen. Für den Menschen hatte die Evolution noch zusätzlich den Verstand spendiert und damit die Fähigkeit zur „Kultur“, aber ausschließlich zur Verbesserung der Überlebenschancen. Alles, was darüber hinausgeht, ist ja sehr schön, steht aber auf wackeligen Füßen und unterliegt dem Zeitgeist. Wer meint, hier eingreifen zu müssen, landet schnell beim Umerziehungslager.

  16. Die Lehrsätze bürgerlicher Satire sind natürlich die Worte Lehrer Lämpels. Die Begründung der eigenen ethischen Vorstellungen mit evolutionärer Nützlichkeit erübrigt jede Diskussion, die zweifellos nicht evolutionär nützlich ist.

  17. alleszuspaet

    Zitat: „…..den Sinn für das Richtige auch höchstens noch zur Hälfte. Hast Du ihn Dir ganz nehmen lassen, oder empfindest Du die Lehrsätze bürgerlicher Satire von Mitte des 19. Jahrhunderts als passenden Rat zum richtigen Leben?“
    „Die Lehrsätze bürgerlicher Satire sind natürlich die Worte Lehrer Lämpels.“
    Diese Interpretation war für mich so fernliegend, daß ich da wirklich nicht draufgekommen wäre.
    Richtig ist: Mit den Worten „Ober“- Lehrer Lämpels mache ich mich lustig über die „Weisheiten“, die du mir via Raumschiffkapitän zukommen läßt.
    Auch deine Interpretation der „Begründung der eigenen ethischen Vorstellungen mit evolutionärer Nützlichkeit“ ist falsch. Ich habe sie ausdrücklich als zeitgeistabhängiges Produkt der menschlichen Kultur dargestellt. Die natürliche Basis ist allerdings immer das PRINZIP der Evolution: Höherentwicklung des Lebens und damit Verbesserung des empfindlichen labilen Gleichgewichts des „Lebendigen“ gegenüber dem stabilen Gleichgewicht des „Unbelebten“.
    Nebenbei: Bist du der Meinung, daß Claudia Roth, als sie noch „Managerin“ von „Ton Steine Scherben“ war, den „Sinn für das Richtige“ noch zur Gänze besessen hat?

  18. Nee, ist schon klar: ethischer Relativismus, auch so eine Form evolutionär geschaffener „Kultur“. Sehr nützlich, inhaltlich nicht diskutierbar, ins persönliche Belieben gestellt. (Das glaubte Roth vermutlich nicht, als sie Ton Steine Scherben managte. Vielleicht war das ihr evolutionärer Nachteil, aufgrund dessen sie nun als utopistische Enteignerin herhalten muss.)

  19. alleszuspaet

    Leider etwas armselig, eigentlich unter deinem Niveau. 😦

  20. Unter meinem Niveau fand ich eher Deinen Kommentar, in dem Du Dich über jemanden lustig machst, der um Hilfe bittet.

  21. alleszuspaet

    Dieses Hilfsersuchen war reine Bequemlichkeit und Denkfaulheit.
    Zitat:
    „Zum Dank wüsste ich gern, wie man auf den Gedanken kommt, in einem anonymen Blog (unter einem Artikel, wo es darum geht, warum Wissenschaftler bloggen, kommentieren oder auch nicht) nachzufragen, wenn man Hilfe bei einem Referat braucht?“
    Du siehst, wie richtig meine Einschätzung war. Noch nicht einmal dazu hat es bei der hoffnungsvollen Nachwuchswissenschaftlerin gereicht.
    Aber mit dem Niveau in der Argumentation hat das nichts zu tun, die sich bei dir in sinnloser Polemik erschöpft.

  22. Nein, ich sehe keine richtige Einschätzung, nur misanthropes Ressentiment. Dass dieses seine Selbstbestätigung erst produziert, ist Dir wohl nicht in den Sinn gekommen.

  23. alleszuspaet

    „misanthropes Ressentiment“….aha, jetzt sehe ich doch den leibhaftigen Jens Jessen vor mir. Hast du schon mal deine Aussagen zu Schröder, Schavan und Johanna miteinander verglichen? Ja, ja…“ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“.

  24. Ach, Johannas Arbeit ist schon abgegeben? Oder wünschst Du, dass sie so zustande kommt wie bei Schröder oder Schavan? Fällt nichts auf, nicht wahr?

  25. alleszuspaet

    Mir fällt nur auf, daß es immer absurder wird.
    Ich mache mich lustig über jemand (wie es Kabarettisten tagtäglich bis zur Grenze des Erträglichen machen), der mit der Attitüde der demütigen Hilflosigkeit versucht, andere für sich einzuspannen (worauf du mit dem „gönnerhaften Gockelreflex“ reagierst), und du konstruierst daraus ein „misanthropes Ressentiment“.
    Du selbst aber kritisierst (völlig berechtigt) mit harten Worten (um das Wort „vernichtend“ zu vermeiden) Personen wie Schröder oder Schavan, willst aber nicht misanthropisch sein. Daraus schließe ich: Man darf sich nur über Personen lustig machen, die du dafür freigibst. Wahrlich sehr sonderbar.
    Nebenbei:
    Zitat: „…. nur misanthropes Ressentiment. Dass dieses seine Selbstbestätigung erst produziert, ist Dir wohl nicht in den Sinn gekommen.“
    Nein, die Faktenlage gibt dafür nichts her, das existiert nur in deiner Phantasie

  26. „Die Universitäten werden von Scharen unreifer Studenten überlaufen. Ihre übereifrigen Eltern degradieren die Hochschulen zu Ausbildungsdienstleistern mit Erfolgsgarantie.“ http://www.wiwo.de/erfolg/campus-mba/praxis-der-unbildung-elternsprechtag-an-der-uni-seite-all/8187420-all.html

  27. Lustig, dass die Studierenden (natürlich nur die männlichen) und ihre Eltern mit Schmähworten (unreif, übereifrig) versehen und zu den Verantwortlichen für eine Entwicklung erklärt werden, zu der ihre Meinung nie gefragt war. Sie orientieren sich eben an den im Bildungssystem gegebenen Rahmenbedingungen. Aber in der Formulierung seines Unbehagens ist dem Herrn Klein ja jedes abfällig auszuspuckende Ressentiment recht, auch wenn er dafür Begriffe ihrer Bedeutung entkleiden muss, wie etwa Kuschelpädagogik. So bleibt nur ein „früher war alles besser“ übrig (dem die Mitlebenden ja zuzustimmen geneigt sind), das in der kulturpessimistischen Passivität verharrt, weil sie so gemütlich ist.

  28. Klicke, um auf klein_kissling.pdf zuzugreifen

    Ich wünsch dir weiterhin eine gute Reise auf deinen „Holzwegen“ mitsamt deinen oberflächlich „gezwitscherten“ Schnellschüssen.

  29. Danke schön! Viel Spaß in der argumentfreien Gemütlichkeit.

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