Schlagwort-Archive: Norbert Lammert

Schluckimpfung ist süß, Plagiatsvorwürfe sind bitter

Er scheint es dann doch zu blauäugig beurteilt zu haben, wie sich der Plagiatsdiskurs entwickelt hat. Ein Düsseldorfer Professor, der verlangt, dass Plagiatsvorwürfe gegen ihn konkret belegt statt pauschal geraunt werden sollten – das kann man auch als billigen Immunisierungsversuch gegen die erhobenen Vorwürfe interpretieren. Immerhin war festzustellen: Plagiatsvorwürfe stören. Aber Immunisierung gegen Plagiatsvorwürfe gibt es in weitaus luxuriöseren Ausführungen: Weiterlesen

Der konservative Politiker und die deutsch-serbische Plagiatsfreundschaft

Erstaunt es, dass sich inzwischen Zeitgenossen so unterschiedlicher akademischer wie politischer Orientierungen als Plagiatoren erweisen? Vor Guttenberg bestand das irrige Vorurteil, deviante Gestalten, die es mit Regeln nicht so eng nähmen, Punks, Spinner und linke Anarchos, wären die prototypischen Plagiatoren: Der Infragestellung von Eigentum und gesellschaftlicher Ordnung korrespondiere eine Denk- und Schreibweise, die von anderen hemmungslos übernehme, was gerade passend erscheine, sich aneigne, das eigene Denken, wenn man da überhaupt von Denken sprechen könne, überall zusammenklau(b)e. Weiterlesen

Uni Düsseldorf feiert: Lammert kommt doch nicht!

Erstaunt es nun mehr, dass Norbert Lammert zunächst zusagte, eine Festrede zum 50jährigen Bestehen der Universität Düsseldorf zu halten, oder dass er diese Zusage gerade wieder zurückzog? Er wird sich doch wohl nicht die hier spezifizierten Anforderungen an den Redner zu Herzen genommen haben:

„Nachsicht wird auch von Norbert Lammert erwartet, Weiterlesen

Uni Düsseldorf feiert: Lammert kommt!

Erhöhte Sprecherpositionen zeichnen sich durch ihr Potential zur Nachsicht gegenüber den Subalternen aus. Nachsicht wird auch von Norbert Lammert erwartet, wenn er am 16. November 2014 in der Düsseldorfer Tonhalle spricht [Update: laut Tagesspiegel hätte Lammert erst im November 2015 reden sollen]. Da feiert die Universität Düsseldorf nämlich ihr 50jähriges Bestehen – und der Rektoratsbeauftragte für das Jubiläumsjahr konnte gestern verkünden, Bundestagspräsident Norbert Lammert als Festredner gewonnen zu haben. Weiterlesen

Das Jahr nach Schavans Rücktritt

Erreichte Schavan mit ihrer Krisenstrategie, woran andere Polit-Plagiatoren gescheitert waren? Bis zum Entzug ihres Doktorgrades am 5. Februar 2013 hatte sich die amtierende Bundesministerin für Bildung und Forschung darauf konzentriert, die Substanz der Vorwürfe zu bestreiten und durch ihre Netzwerke bestreiten zu lassen, sowie auf publizistische Gegenoffensiven und Störmanöver, die den eigentlichen Gegenstand der Causa Schavan, eine 1980 eingereichte Dissertation und die darin dokumentierte Arbeitsweise, dem Blick der Öffentlichkeit entziehen sollten. Die sollte gefälligst über anderes streiten als über die Echtheit des Eintrittsbilletts der Frau Professor Doktor Bundesministerin in das wissenschaftspolitische Feld, in dem sie binnen 30 Jahren zur Zentralmacht aufgestiegen war. Weiterlesen

Das Plagiatsimperium schlägt zurück*

Ermutigte Schavanisten spähen nun überall im Land – und nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und in der Schweiz – aus ihren Höhlen: Manche zweifeln noch, ob das ein Trick war, wenn ja von wem, zu welchem Zweck? Frank-Walter Steinmeier kein Plagiator, sondern handwerklich schwächlicher Juristen-Diktator? Norbert Lammert kein Plagiarist, nur unabhängig geprüft Politologen-Paraphrist? Aber die Annette Schavan, bei der kann man doch „den Verdacht des Plagiats oder der Täuschung keineswegs“[1] hab’n! Wie kann dann die Unschuld vom Niederrhein so schändlich verurteilt worden sein? Weiterlesen

Politiker-Plagiate: Wasserstand Anfang Oktober 2013

Erwartete Sachlagenverschiebungen in Plagiatsdingen sind in den vergangenen Tagen bei fünf prominenten Fällen eingetreten: Schavan, Steinmeier, Friedman/Grün, Guttenberg und Lammert. Vielleicht geht das sogar Schlag auf Schlag so weiter:

Was gibt es Neues?

Causa Schavan hat Weiterlesen

Wenn die Belege kopiert sind, was ist mit dem Text?

Erhaschte Schavanplag bereits einigen Ruhm, als sich die Überzeugungskraft seiner minutiösen Dokumentation gegen Gutachten und Stellungnahmen, Verwünschungen und Apologien durchsetzte, die das Schavanistennetzwerk in die Öffentlichkeit strömen ließ, so steht man nun vor der Frage, ob sich diese Überzeugungskraft auch im Fall Norbert Lammert entfalten kann, der bislang viele Beobachter skeptisch zurücklässt. Lammertplag hat mit dem Problem zu kämpfen, dass das Ausmaß der wörtlichen Übernahmen in Lammerts Dissertation geringer erscheint als bei Schavan.

Dazu trägt die geringe Übersichtlichkeit der Lammertplag-Synopsen ebenso bei wie die Komplexität der darin dokumentierten Übernahmen. Weiterlesen

Lammertplag und die Methode belegbasierter Plagiatserkennung

Ergänztes zur Werkbiographie des Erarbeiters von Lammertplag, die als Entwicklung von Hotznplotz zu „Robert Schmidt“ hier zuletzt geschildert wurde, steht noch aus: Dazu hat freundlicherweise der ehemalige VroniPlag-Mitarbeiter Plaqueiator in einer Zuschrift detailliert erläutert, welche Arbeitsweise den Analysen von Schavanplag und Lammertplag zugrunde liegt. Die Problemkonstellation, die in einer Untergruppe von VroniPlag zur Entwicklung dieser Methodik führte, war im September 2011 erreicht Weiterlesen

Wer ist Robert Schmidt? Und wofür ist das relevant?

Erstaunt es noch, dass viele Massenmedien sich vor allem für die Identität des Lammertplag-Erstellers interessieren, statt die Bedeutung der Inhalte dieser Plagiatsdokumentation zu untersuchen? Treue Leser dürften hier bereits mehrfach auf Uwe Krügers Forschungsergebnisse zum Einfluss von Eliten auf Leitmedien gestoßen sein. Demnach nehmen insbesondere selbsterklärte Qualitätsjournalisten gern die Perspektive jener Eliten ein, die sie eigentlich berichtend kontrollieren sollten. Und aus deren Perspektive erwächst zuallererst die Frage:

„Wer ist Robert Schmidt?“[1]

Denn gegen Plagiatsvorwürfe kann eine Politikerin sich nicht zur Wehr setzen, wenn ihr aufgrund der sachlichen Berechtigung der Vorwürfe nur eine personalisierende Taktik offen steht, und sie dann den Vorwerfenden und seine vermeintlichen Motive nicht in den Schmutz ziehen kann. Weiterlesen