Schlagwort-Archive: Roland Preuß

Die verlorenen Jahre des Martin W. und die Verwirrungen des Zöglings Preuß

Erbloggtes hatte zuletzt zwei Rückblicke auf die letzten Jahre publiziert. Offenbar in besinnlicher Rückblicksstimmung war jüngst auch Roland Preuß (SZ), als er sich anlässlich seiner eigenen sich jährenden Mitwirkung an der Guttenberg-Affäre einmal umhörte und „reine Symbolpolitik“ in Plagiatsdingen beklagen ließ.[1] Eigentlich müsste man bei Preuß‘ Wissenschaftsjournalismus konsequenterweise von reinem Symboljournalismus sprechen, zeigt Simone G. auf Causa Schavan und fordert für diese Innovation „einen Preis für Wissenschaftsjournalismus für Roland Preuß. Sofort!“ Weiterlesen

Das Jahr nach Schavans Rücktritt

Erreichte Schavan mit ihrer Krisenstrategie, woran andere Polit-Plagiatoren gescheitert waren? Bis zum Entzug ihres Doktorgrades am 5. Februar 2013 hatte sich die amtierende Bundesministerin für Bildung und Forschung darauf konzentriert, die Substanz der Vorwürfe zu bestreiten und durch ihre Netzwerke bestreiten zu lassen, sowie auf publizistische Gegenoffensiven und Störmanöver, die den eigentlichen Gegenstand der Causa Schavan, eine 1980 eingereichte Dissertation und die darin dokumentierte Arbeitsweise, dem Blick der Öffentlichkeit entziehen sollten. Die sollte gefälligst über anderes streiten als über die Echtheit des Eintrittsbilletts der Frau Professor Doktor Bundesministerin in das wissenschaftspolitische Feld, in dem sie binnen 30 Jahren zur Zentralmacht aufgestiegen war. Weiterlesen

Pädagogische Briefe an einen jungen Verfassungsjuristen

Er arbeitete seit Jahren an der Aufklärung der Öffentlichkeit und Wiederherstellung seines guten Rufes, der von interessierter Seite schamlos in den Schmutz getreten worden war, um angesichts eines derartigen Kairos mit großer Kelle politische Ambrosia zu schöpfen: Theo-Ullrich Ludwig von Eichenbach vernachlässigte auch bei dieser Sisyphosaufgabe jedoch niemals die ihm zugewachsenen Pietätspflichten. Und so ist (nach früheren Erkenntnissen Herrn von Eichenbachs) auch das heute dem geneigten Publikum exklusiv vorzustellende Werk zu lesen, in dem Herr von Eichenbach der pietas Ausdruck verleiht Weiterlesen

Ein Jahr Plagiatsaffäre Schavan

Erinnertes eröffnet stets die Möglichkeit, Gegenwärtiges neu zu bewerten. Leider ist die Erinnerung nicht immer ganz zuverlässig, sondern sie passt sich an die Erfordernisse und Wünsche der Gegenwart an. Daher muss man seinen Blick zurück auch über die Quellen schweifen lassen, die damals entstanden. Damals, das heißt in diesem Fall: vorgestern vor einem Jahr. Denn am 2. Mai 2012 begann die Plagiatsaffäre Schavan – an dieses Ereignis erinnerte nichts und niemand in der deutschen Medienlandschaft. Weiterlesen

Blogs und Zeitungen zu Schavans Doktorentzug

Erlesenes, Schlimmes und Gutes, kurz zusammengefasst, macht das Bleibende dieses Tages 1 nach Dr. Schavan aus: Alles begann gestern um 18:30 Uhr. Jetzt.de veröffentlichte, was Roland Preuß vorbereitet hatte. Allerdings zwei Stunden bevor das Ergebnis feststand. Von dem, was da stand, blieb außer der Tendenz später wenig übrig.[1] Der peinliche Frühschuss ist inzwischen gelöscht.[2] Der Tagesspiegel hatte es (mal wieder) besser gemacht Weiterlesen

Statt Autopsie: Der Düsseldorfer Leitfaden von 1978

Erlesenes in schwarz auf weiß kann man getrost nach Hause tragen. Das gilt natürlich insbesondere für Anweisungen zum richtigen wissenschaftlichen Arbeiten. Man muss die Anweisungen natürlich lesen, das bloße Tragen reicht meist nicht. Dass sein Leitfaden „Hinweise zur Anfertigung von Seminararbeiten“ einmal die bundesrepublikanische Presse in Wallung bringen würde, hätte sich Wolfgang Kramp (1927–1983) wohl auch nicht träumen lassen. Die in der FAZ angedeuteten Verschwörungstheorien vom 3. Februar, wie es dazu gekommen sein möge, können als einigermaßen absurd gelten, weil sie das bereits öffentlich Bekannte einfach ignorierten. Weiterlesen

Ist Roland Preuß ein Schavanist?

Eröffnete sich durch Erkenntnise der netzwerktheoretischen Journalismusforschung die Chance, die Haltung von Journalisten zu bestimmten Politikern zu erklären, so stellt sich die Frage, ob sich die Methode auch umkehren lässt: Lässt sich aus den Texten ein Netzwerk rekonstruieren, weil solche Netzwerke auf „Wert-Homophilie“ basieren?

Ein Testfall für eine solche Analyse wäre SZ-Journalist Roland Preuß. Weiterlesen

Wissenschaftliches Arbeiten 1980 – Wissenschaftsdekonstruktion 2013

Erzielte Schavan bei ihrer Kandidatenkür zur Bundestagswahl 2013 im Wahlkreis Alb-Donau/Ulm deshalb ein so großartiges Ergebnis von 294 der 307 abgegebenen Stimmen (96 Prozent),[1] weil sie so stark in der Defensive ist, dass sich die Reihen der Ulmer Christdemokraten fest um sie schlossen? Ist die Solidarität der Schwaben so groß? Oder ist es für sie einfach viel weniger schlimm, wenn ihre Kandidatin bei der Doktorarbeit betrogen hat, als es für die Karlsruher CDU ist, wenn ihr Kandidat Präsident des Drittligaclubs Karlsruher SC ist? Der erhielt nämlich nur 82 Prozent der Stimmen Weiterlesen

Gute Nachrichten für Schavan? Teil 1

Entbrannte so knapp vor der ersten und entscheidenden Sitzung des Düsseldorfer Fakultätsrates das publizistische Ringen um die Deutungshoheit über den Plagiatsfall Annette Schavan völlig, so lässt sich dies auf zwei Umstände zurückführen. Erstens sind die hauptsächlich berichtenden Journalisten erstaunlich schlecht informiert für Menschen, die sich seit zwei Jahren mit Plagiatsfragen befassen müssen. Das liegt wohl zweitens daran, dass Informationen von der Universität Düsseldorf nicht fließen, von interessierten Kreisen rund um die Bildungsministerin aber um so mehr Desinformationen an Medien gegeben werden, die auf Gegenchecks in Düsseldorf „notgedrungen“ oder auch „fahrlässig“ (je nachdem, was man vom Qualitätsjournalismus erwartet) verzichten. Weiterlesen