500x Erbloggtes

Erledigte sich der schwierige Rückblick auf 2013 durch einen Gastbeiträger quasi von selbst, nahte zugleich ein Jubiläum größerer Art: 500 Beiträge sind seit September 2010 in diesem Blog erschienen. Seit Frühjahr 2013 sind sie auch mit Schlagwörtern (Tags) erschlossen, so dass heute eine passende Gelegenheit ist, auf die Einführung einer Schlagwörter-Übersicht in der rechten Spalte hinzuweisen, die Schwerpunkte und wiederkehrende Themen dieses Blogs grafisch hervorhebt. Darüber hinaus stellt sich inzwischen jedoch die Frage, welche Themen hier nicht zum Zug kamen. Hier also eine Übersicht über Blogthemen, die angefangen oder notiert, aber aus verschiedenen Gründen nie veröffentlichungsreif wurden:

Spiele des Jahres 2010 war eine gute Idee – auch um zum Jahreswechsel in einer Trilogie mit Büchern und Filmen desselben Jahres die Popkultur breiter zu skizzieren.

Schleichwerbung – gerade in Blogs und journalistischen Medien – spiegelte im Frühjahr 2011 noch die Offenheit der Blogthemen wieder, indem es die Frage gestellt hätte, „ob die Themenauswahl der Medien käuflich ist“. Anders gefragt, wie lässt sich Interesse lenken?

Geschichtsbilder in Computerspielen hätte gewiss ein reizvolles Thema sein können, in dem noch Neues gesagt werden kann, auch wenn historische Fachpublikationen inzwischen bereits mit Titeln wie „Wollten Sie auch immer schon einmal pestverseuchte Kühe auf Ihre Gegner werfen?“ aufwarten.

Lehren aus dem Vergleich von Althusmann und Guttenberg ist der erste nichterschienene Artikel zu den diversen Plagiatsaffären. Im Entwurf finden sich Ende 2011 bereits Überlegungen zu einem Problemfeld, das die Schavanisten dann ein Jahr später groß rausbrachten: „Absicht – Innenleben des Täters“.

Annette Schavan ohne Doktor – Rücktritt notwendig erklärte Ende 2012 schon einmal auf Vorrat, warum Schavan nach dem absehbaren Doktorentzug nicht Ministerin bleiben konnte.

Augstein-Graumann-Interview ist ein Entwurf aus dem Januar 2013 in der Reihe Antisemitismusstudien, die begann, bevor das Schlagwortverfahren etabliert wurde (Antisemitismus). Im Spiegel vom 14. Januar 2013 war ein gemeinsames Interview mit Jakob Augstein und Dieter Graumann.

Konnte Schavan richtig zitieren? fragte ein Artikelentwurf, als die nächste Welle schavanistischer Apologien durchs Land rollte. Die Antwort lautete übrigens: Ja. Das ist auch Standard bei Plagiatoren. Bei Leuten, die es einfach nicht können, sind die Unis auch schonmal nachsichtig.

Die Armutslücke war ein Entwurf, der im Mai 2013 schon recht weit gediehen war, als die Arbeit daran ihren Drive verlor. Vielleicht wäre eine Reichtumslücke ein glanzvolleres Thema.

Vergleich Promotionsbetrug – Doping – Abgeordnetenbestechung ist ein weiterer Plan zu einem Vergleichsartikel, der nie ausgeführt wurde. Alle drei gelten als Kavaliersdelikte. Es gibt keine Strafgesetze dagegen. Alle drei können nur von gesellschaftlichen Eliten begangen werden. Die Leute unterhalb der Armutslücke kommen gar nicht in die Verlegenheit, solche Sachen zu machen. Da zeigt sich, das Sprichwort stimmt: Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen.

Trollen blieb auch nur Fragment. Es sollte um Trolle, Hunde und Postboten gehen. Wie das zusammengehört, erklärte damals Klaus Kusanowsky.

Augstein – ein Rückblick hätte sich mit dem Alibilinken oder Vorzeigelinken unter den Ikonen des deutschen Medienzirkus befassen sollen, sowie mit seinem Verhältnis zum Satz: „Das wird man ja noch sagen dürfen.“

Ein Krampf: „Mein Kampf“ war zuletzt im Dezember 2013 müde wortspielerische Arbeitstitel für den Skandal, dass die Bayerische Staatsregierung bestimmen will, was man ja nicht mehr sagen dürfen wird. Und zwar gegen den Landtag, frühere Kabinettsbeschlüsse und den gesunden Menschenverstand. Aber mit einem Blog kann man ja nun auch nicht die Welt retten.

Strukturelle Diskriminierung bei VroniPlag ist ebenfalls ein größerer Themenkomplex: Migrationshintergrund, Geschlecht oder Parteizugehörigkeit – was erhöht wohl die Chance am meisten, von Plagiatssuchern aufgespürt zu werden? Eine Statistik zu dieser Frage gibt es bereits, erstellt von chicklitplag.wordpress.com.

Zur Stärkung der zuletzt etwas unter die Räder gekommenen Interaktivität auf Erbloggtes hier noch ein Voting darüber, für welches der genannten Themen auch 2014 noch Leserinteresse bestünde. Vielleicht wird ja doch noch ein Artikel daraus.

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4 Antworten zu “500x Erbloggtes

  1. Du bist ein sehr fleißiges Erbloggtes. *lob*

  2. Tolle Kommentare. Das finde ich echt lesenswert.

  3. Pingback: Umleitung: Monstren, Sprache, Krimi, Polizei, Coming-Out, Burnout, Abgang Nienhaus und noch viel mehr. | zoom

  4. zu viel arbeit, ich bin ein bißchen spät dran: gratuliere 😉

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