Sexualkunde für Hassprediger

Ereiferte sich wieder einmal ein Hassprediger über die Werte der Aufklärung wie Menschenrechte, Selbstbestimmung, Emanzipation und Gleichheit, so räumte er immerhin ausdrücklich ein, dass er und seinesgleichen das Problem sind: „Wir sind es“, lautete das Fazit von Roland Tichy, Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“ und Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung. Der schrieb, diesmal nicht in seinem Magazin, sondern in seinem Blog:

Der Titel enthält eine ungewöhnliche Kombination von Konzepten, die üblicherweise nicht im Zusammenhang betrachtet werden. Das macht neugierig. Einen Aufstand der Anständigen beispielsweise könnte man erwarten gegen politische Korruption, gegen das Gekungel von Journalisten mit Politikern, oder gegen Männer, die Frauen schlagen. Üblicherweise wird ein totgeschwiegenes Problem zum Gegenstand eines möglichen Aufstands der Anständigen erklärt, und „anständig“ bedeutet dann sowas wie „ehrlich“, „aufrecht“, „menschenfreundlich“.

Tichy jedoch meint das Gegenteil: Er fordert, die „Anständigen“ müssten aufstehen gegen Gender-Mainstreaming. Seine „Anständigen“ sind demnach menschenfeindliche Spießbürger, die anderen Würde und Rechte absprechen, weil diese sich angeblich – insbesondere was die Sexualmoral angeht – „unanständig“ verhalten. Tichys Feinde sind die liberalen Aufklärer, die Menschenrechtler, die Selbstbestimmung, Emanzipation und Gleichheit auf ihre Fahnen geschrieben haben. Sie, so Tichy, treiben ISIS neue Rekruten in Scharen in die Arme.

Tichy hat dafür Verständnis. Denn Demokratie, Freiheit, Menschenrechte, das sind gefährliche Konzepte, wenn man es zu weit mit ihnen treibt. Wenn plötzlich jeder wählen kann, nicht nur die reichen weißen Männer mittleren Alters. Wenn plötzlich alle Freiheiten genießen, kommen gesellschaftliche Hierarchien durcheinander. Und dann treiben sie es nicht nur zu weit, sondern auch zu bunt, über- und untereinander, wild durcheinander, in allen unvorstellbaren und unaussprechlichen Kombinationen, die Tichy nicht mag. Weil sie wider die Natur sind. Oder um es in Tichys eigenen Worten zu sagen:

„aber es gibt ein natürliches Schamgefühl, das hier brutal verletzt und zersetzt wird“

Tichy weiß: Wer für Emanzipation ist, für Selbstbestimmung und Freiheit, der frisst auch kleine Kinder. Oh, Verzeihung, das ist ein Irrtum, wörtlich sagt er:

„wer gegen einen ordentlichen Kinderfick ist, ist auch gegen Schwule, Frauen, Ausländer, oder?“

In Tichys Welt ist es natürlich gerade andersrum: Wer Schwule, Frauen oder Ausländer verteidigt, der fickt auch Kinder, und zwar ordentlich. Die Grünen zum Beispiel, das wissen ja alle. Oder um es mit Tichys Worten zu sagen:

„im neuen rot-grünen Deutschland“ sind „Sozialarbeiterinnen grüner und linker Migranteninitiativen multikultiaktiv“, und zwar „an der Wirklichkeit vorbei“ und „postmodern entgrenzt […] im Sog des Gender-Mainstreamings. Und hier liegt die eigentliche Konfliktlinie:“ Wo „der rot-grüne Pornografisierungs-Unterricht“ eine „eine amoralische Assimilierung im rot-grünen Mainstream“ erzwingt.

Und Tichy hat begriffen:

„Hier finden die Haßprediger offene Ohren, wenn sie von der Dekadenz der westlichen Gesellschaft sprechen, von den Gefahren, die für Familien, Frauen und Kinder von dieser vermeintlich zivilen Gesellschaft ausgehen.“

Da möchte er nicht mehr abseits stehen. Er möchte auch offene Ohren. Und die AfD-Wähler, das ist ja kein vernachlässigbares Randklientel mehr, das ist die neue Mitte, oder? Das findet wohl auch die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Fachblatt für menschenfeindliche Spießbürger, die den Tag des Herrn nutzen wollen, um anderen Würde und Rechte abzusprechen, weil diese sich angeblich – insbesondere was die Sexualmoral angeht – amoralisch verhalten:

Manchmal liest man ja in solchen Blättern Krokodilstränenartikel über die – natürlich völlig unverständlichen – Erfolge der AfD. Wie kann man nur eine Partei wählen, die das zum Programm macht, wofür die „Anständigen“ nur Sonntags beten? Da ist er doch, der „Aufstand der Anständigen“, den Tichy verleugnet. Er ist Partei geworden. Doch zurück zur unanständigen Sexualaufklärung:

Aus Sicht der FAS-Autorin Schmelcher ist die ganze „Gesellschaft für Sexualpädagogik“ ein Kinderschänderverein, womöglich schon der Begriff Sexualpädagogik selbst – weil Sexualität und Kinder im selben Wort vorkommen – Kindesmissbrauch. Dieser Artikel, auf den Roland Tichy seine Forderung nach einem „Aufstand der Anständigen“ stützt, hat eine würdige Analyse („Zerlegung“) bereits erhalten, die hier ausdrücklich zur Lektüre empfohlen sei:

Was Schmelcher schreibt und Tichy glaubt, richtet sich gegen Sexualpädagogik schlechthin, was man etwa daran erkennen kann, dass quasi alle einschlägigen sexualpädagogischen Einrichtungen und Verbände dieses Statement der „Gesellschaft für Sexualpädagogik“ unterzeichnet haben:

Entzündet hat sich die „Kritik“ an moderner Sexualpädagogik – mal wieder – an diesem Buch:

  • Elisabeth Tuider, Mario Müller, Stefan Timmermanns, Petra Bruns-Bachmann, Carola Koppermann: Sexualpädagogik der Vielfalt. Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit, 2. Auflage, Weinheim/Basel 2012, ISBN 978-3-7799-2088-5 (Inhaltsverzeichnis, Leseprobe: S. 15-24, Google Books zur 1. Auflage)

Alexander von Beyme hat die meisten Anwürfe gegen das Buch bereits als skrupellose Fälschung entlarvt. Nicht eingegangen ist er auf eine Übung, bei der allein der Titel zu ihrer Denunzierung ausreichte: „Der neue Puff für alle“ (S. 75-77). Dabei ist bei dieser Übung die Spannung zwischen Ressentiment und Realität besonders markant: Der passende Vorwurf lautet dann, Kinder sollten in der Schule lernen, wie man einen Puff betreibe. Mal sehen, ob Zuhälterei bald Schulfach wird:

„Ziele
Die Jugendlichen setzten sich mit Sexualitäten und deren Lusterfüllung auseinander. Sie erleben Diskussionen um die Berücksichtigung vielfältiger Lebens- und Liebesweisen und müssen Entscheidungen bzw. Kompromisse treffen. Sie sollen sensibilisiert werden bezüglich marginalisierter Lebensformen und sexueller Vorlieben.
Altersstufe
Ab 15 Jahre.
Geeignet als
Vertiefung.“

Die Aufgabenstellung lautet:

„Die Jugendlichen bekommen die Aufgabe, den bereits bestehenden Puff in einer Großstadt zu modernisieren. Der Grundriss ist vorgegeben und kann nicht erweitert werden. Es besteht aus statischen Gründen auch nicht die Möglichkeit, den Innenbereich inklusive Wände zu verändern. Ihre Aufgabe ist es nun aber – im Zuge der Modernisierung – einen ‚Puff für alle‘ bzw. eine ‚Freudenhaus der sexuellen Lebenslust‘ zu kreieren.“

Vielleicht sollte mal jemand dieses Gruppen-Diskussions-Spiel mit Roland Tichy, Antje Schmelcher, Alice Schwarzer und Ursula Enders vom Missbrauchsverein ‚Zartbitter‘ spielen. Letztere kommentierte für die FAS schonmal vorab und in offensichtlicher Unkenntnis des Konzepts:

„Wie mag eine Jugendliche, die im Rahmen von Kinderprostitution verkauft wird, sich wohl fühlen, wenn sie im Sexualkundeunterricht einen ’neuen Puff für alle‘ planen soll?“

Generell lautet die Suggestion der Gegner der „Sexualpädagogik der Vielfalt“, Kindern und Jugendlichen würde die Beschäftigung mit Sexualität aufgenötigt, gar „staatlich“ aufgezwungen. Der Vorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg, Bernd Saur, hat sich jüngst im „Focus“ über moderne Sexualpädagogik, die er „Pornografisierung der Schule“ nennt, so geäußert:

„Themen wie Spermaschlucken, Dirty Talking, Oral- und Analverkehr und sonstige Sexualpraktiken inklusive Gruppensex-Konstellationen, Lieblingsstellung oder die wichtige Frage ‚Wie betreibt man einen Puff‘ sollen in den Klassenzimmern diskutiert werden.“ Das „sprengt eindeutig den Rahmen dessen, was Kindern zugemutet werden darf“.

Die Schlüsselaussage gibt „Focus“ in indirekter Rede wieder:

„Für zehn- bis vierzehnjährige Schülerinnen und Schüler – nach dem Gesetz also Kinder – sei der Bereich der Sexualität eine hoch sensible, zutiefst private, intime und mit einer natürlichen Schamgrenze geschützte Zone, betonte Saur.“

Es ist eine ziemlich einfache Einsicht: Wenn jemand etwas für „natürlich“ erklärt, belegt er es mit einem Tabu. Solche Sexualpädagogik sei daher ein „Anschlag auf ihr natürliches und überaus schützenswertes Empfinden“, findet Saur. Und weiter, unter absichtlicher Ignoranz für den Grundsatz der Freiwilligkeit, dem sich die Sexualpädagogik im Gegensatz zur landläufigen Schulpädagogik ausdrücklich verschrieben hat:

„erzwungene Entblößung wäre eine staatlich sanktionierte Vergewaltigung der Kinderseele, ein Überstülpen von Neigungen und Phantasien Erwachsener auf Schulkinder“. Es gelte, diese „vor entwicklungspsychologisch nicht vertretbaren Übergriffen durch entfesselte, offensichtlich komplett enttabuisierte Sexualpädagogen zu schützen“. Der Staat dürfe „hier nicht übergriffig werden“.

So enthemmt wie in diesem aktuellen Diskurs wurde Aufklärung (d.h. Ausgang aus selbstverschuldeter Unmündigkeit, also Emanzipation, Prozess zur Selbstbestimmung) womöglich noch nie als sexueller Missbrauch von Kindern denunziert. An die Stelle selbstbestimmter Sexualität, die Information und Reflektion zur Grundlage hat, setzen die Prediger „natürlicher“ Scham einen tabuisierenden Umgang mit Sexualität. Damit verletzen sie die Menschenrechte und Menschenwürde von Kindern und Jugendlichen. Offenbar sind sie der Ansicht, Eltern wären dazu berechtigt – oder unter Verweis auf vermeintliche „natürliche Schamgrenzen“ gar verpflichtet.

Man wird dem Bun­des­mi­nis­te­rium für wirt­schaft­liche Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (BMZ) wohl empfehlen müssen, eine Taskforce zur Menschenrechtslage in deutschen Entwicklungsregionen einzurichten. Das BMZ hat nämlich detailliert aufgeschlüsselt, welche Anforderungen „Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte“ an Entwicklungsländer stellen:

„Zur sexuellen und repro­duk­tiven Gesund­heit gehört die Freiheit, über die indi­vi­duelle Familien­planung entscheiden zu können […]. Nach dem Verständnis der deutschen Bun­des­re­gie­rung bedeutet sexuelle und repro­duk­tive Gesundheit zudem

  • ein befriedigendes, die Persön­lich­keit bereicherndes und die Gesundheit förderndes, ungefährliches Sexual­leben führen zu können,
  • in einer Umgebung zu leben, die Menschen den Genuss ihrer Sexualität ermöglicht,
  • sich vor Gesundheits­problemen im Zusammen­hang mit dem Sexual­leben schützen zu können und Zugang zu medizinischer Behandlung solcher Probleme zu haben sowie
  • das Recht auf umfassende Information über alle Fragen der Sexualität und der Fort­pflanzung und
  • das Recht auf Freiheit von sexuellem Zwang und sexueller Gewalt.

Der Begriff bezieht sich auf alle Phasen des Lebens, auch auf die Kindheit, die Jugend und das Alter.“

tl;dr: In den Diskursen des aktuellen Neobiedermeier gilt Sexualpädagogik als Kindesmissbrauch. Tatsächlich ist es genau andersherum.

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18 Antworten zu “Sexualkunde für Hassprediger

  1. Sexualität hin, Sexualität her, ein wenig ungesund für Frauen, Mütter und Kinder scheint Gender Mainstreaming schon zu sein. Zum Beispiel das Negieren wichtiger und dem Mann überlegener weiblicher Eigenschaften mit der Folge, dass häufig der Body nur noch wichtig wird. Vergessen der für Sprach- und Kognitiventwicklung wichtigen frühkindlichen Mutterbindung infolge des frühen flüssigkeitsgekoppelten Hörens des Foeten im Mutterleib (Muttersprache nicht Vatersprache!). Probleme durch Cortisolausschüttung (gefährliches Stresshormon) und Schlafmangel mit entsprechendem Wachstumshormonmangel von Krippenkindern mit Hippocampusminderung (Lernmaschine des Gehirns).
    Erschreckende Zunahme von Depressionen auch bei Kindern und Jugendlichen.
    [siehe „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ in: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014: ISBN 978-3-9814303-9-4]

  2. Jaja, Frauen und Kinder, arme Opfer von Gender-Mainstreaming. Gut, dass die starken Männer da keine Gesundheitsschäden erwarten. Die haben ja ohnehin schon mit Rückenmarksschwund durch unnatürliche Selbstbefleckung zu kämpfen.

  3. Liebe(r) Hebel, wie genau soll die Berücksichtigung von Geschlechterrollen und -beziehungen bei der Implementierung politscher Maßnahmen (mehr ist Gender Mainstreaming nicht) Auswirkungen auf die Ausschüttung von Hormonen und die Flüssigkeit in der Gebärmutter haben?

  4. Die in der FAS angegriffenen Jugendarbeits-Initiativen SchLAu haben einen Leserbrief geschrieben.

  5. Pingback: Umleitung: | zoom

  6. Den Leserbrief wollte die FAZ/FAS wohl nicht drucken. Dafür mehr vom Diskurs „Sexualaufklärung = Kindesmissbrauch“. http://www.queer.de/detail.php?article_id=22543

  7. Pingback: Sexualkunde für Hassprediger II | Erbloggtes

  8. die perveseste und schäbigste volte in der nummer ist dieses „sich hinter dem rücken der muslime verstecken“. wenn die herrschaften dann wenigstens verstehen würden, daß sie und ihre eltern sozusagen diese „muslime“ in den 50ern und 60ern waren, über die sie sich heute so bräsig mit diesem „die sollen erst mal ihren frauen erlauben, ohne kopftuch herumzulaufen“ erheben … als ob nicht alle älteren frauen in dem dorf, in dem ich aufgewachsen bin, ein solches getragen hätten und als ob nicht „ehrenmorde“ in den 50ern und 60ern auch unter „christen“ in deutschland passiert wären.

    bigotterie.

    ich hab den tichy artikel nicht durchgehalten, mir wurde kotzübel.

    schön, daß du durchgehalten und vor allem davon berichtet hast. ich mag es, wenn du mehr als 140 zeichen sendest 😉

  9. Danke hardy! In der Tat werden da verschiedene Differenzen angesprochen, angedeutet, instrumentalisiert. Ein guter, langer Artikel verhandelt gerade Migration, Kulturdifferenz und innerfamiliären Generationskonflikt: Bruchreif.
    Allerdings finden sich Kulturdifferenz und innerfamiliärer Generationskonflikt auch bei Leuten ohne familiäre Migrationserfahrung (auch wenn es die kaum gibt, wer wohnt schon noch im selben Dorf wie seine Urgroßeltern?). Gerade bei einem Thema wie diesem könnte man gewiss untersuchen, inwiefern da über die Instanz des „Über-Ich“ eigentlich die Elterngeneration aktueller Schreiber spricht. Leute, die sagen (oder nicht offen sagen), dass sie Homosexualität eklig finden oder wasauchimmer, geben damit womöglich das wieder, was sie vor 50 Jahren eingetrichtert bekamen. Es dürfte auch kein Zufall sein, dass diese inneren Stimmen sich nun regen, wo die Herren auf die Rente zugehen. Jetzt identifizieren sie sich stärker mit ihren „alten Herren“, den Über-Ich-formierenden Instanzen. Sie sehen sich nun selbst als die Silberrücken, die sie damals dominiert haben und finden, nun gäben sie aber mal die Richtung vor.

  10. [..] die Instanz des “Über-Ich”

    ich häng’s einfach ne spur tiefer und rate ja immer noch dazu „die flakhelfer“

    http://www.perlentaucher.de/buch/malte-herwig/die-flakhelfer.html

    zu lesen, um zu verstehen, was konkret passiert: die gedankenautobahn unter uns immer noch die ursprüngliche in den 30ern gebaute …

    dazu wäre übrigens zu vermerken, daß es dieses buch jetzt schon soooo lange (länger als ein jahr, da habe ich es gehört) gibt, daß ich aber in der zeit genau ein einziges mal in den medien etwas gesehen habe, das das aufgreift: der erste teil von „Akte D“ (natürlich nicht mehr in der mediathek) erwähnt, daß carstens, genscher und konsorten mitglieder der NSDAP waren … nicht aber, daß das eine eliteorganisation war, in die man nicht so ohne weiteres „reinrutschen“ konnte. also auch dort nur die verschämt ausgesprochene halbe wahrheit.

    für mich, lieber erblogger, sind wir die kinder und enkel von nazis und das steckt uns so tief in den knochen, daß wir – wenn wir einen ausbruch erleben – uns immer noch wegreden wollen, was es ist, was die leute so reden läßt, wie sie eben reden …

    wie die nazis eben, die sie im grunde immer noch sind.

    plain & simple.

    liebe grüße aus der (IRL neuen) garage

  11. Ja. Da kann ich nur noch ergänzen, dass „die Nazis“ ja auch nicht irgendwelche Dämonen aus der Hölle sind, die in den 30ern und 40ern auf Erden wandelten und die deutsche Jugend verdarben. Wenn wir nach 70 Jahren noch ständig auf Rückstände vom Nazitum der Vorfahren finden, dann ist es naheliegend, anzunehmen, dass man auch 1933 schon 70 Jahre zurückschauen konnte und bei den Vorfahren ähnliche Einstellungen gefunden hat. Diese Beziehung der Heutigen zu historischen Mentalitäten ist ganz faszinierend. Hierzulande ist sie allerdings dadurch gestört, dass die Nazis überwiegend als als der Kontinuität gefallener Sonderzustand der deutschen Geschichte angesehen werden. Es würde auch nicht positiv aufgenommen, wenn ich schriebe, dass die Matusseks und Fleischhauers und Tichys nur dem kleinen Nazi in ihrem Ohr Ausdruck verleihen.

  12. ich denke mal, dadurch, daß das böse als poster an die wand gehängt und mit dartpfeilen beworfen wude, war der teufel dxmbolisch schon ausgetrieben. bloß nicht drüber nachdenken, daß er in unseren selbstverständlichen gewohnheiten und ansichten steckt.

    das bizarre ist: die leben alle noch in einem land, das im grunde doch schon gar nicht mehr existiert, wahrscheinlich so, wie sie sich das vorstellen, auch nie existierte. ausser eben in streng katholischen kreisen oder von dem, was du wohl unter diesem historischen „über-ich“ verstehst, geprägten bgotten welten …

    das war vielleicht einmal eine von ihnen erfolgreich durch einschüchterung und gesellschaftliche stigmatisierung durchgesetzte gesellschaftliche zwangsherschaft derer, die sich vorstellen, daß eine gesellschaft irgendwie „uniform“ sein muss. zu blöd, davon ist ja nu‘ wirklichnix mehr übrig.

    diese gloriosen „zurück in die vergangenheit“ helden verstehen auch nicht, daß sie – um ihre ansichten durchzusetzen – den willen derer ignorieren oder gar brechen müssen, die durchaus finden, daß ein 13jähriger sich problemlos mit so etwas wie oralverkehr im unterricht auseinandersetzen können.

    die sind ja nicht alleine im land, diese honks, die es offensichtlich nicht schaffen, diese ihre kinder bis zu diesem punkt selbst aufgeklärt zu haben, und denen es nun schlicht zu peinlich ist, diesen job von wahrscheinlich eher feinfühligen profis übernehmen lassen zu müssen.

    reden die _überhaupt_ mit ihren kindern???

    und wenn ja, wie gehen sie damit um, daß die die auslachen??? die türkischen väter in dem von dir verlinkten blogeintrag finden ja im grunde ihr pendant in diesen neurotischen jammerern: „oh, wo sind bloß die ‚guten alten zeiten‘ geblieben“.

    und, offensichtlich ist da ja das verständnis des einen oder anderen schon fast auf taliban level 😉

    [..] Es würde auch nicht positiv aufgenommen

    besser man redet nicht drüber. buisiness as usual.

    fahr’n fahr’n fahr’n auf der autobahn …

  13. args, hätte ich besser noch mal kontrollgelesen, aber das menschliche hirn funktioniert ja fuzzy

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  18. neue Diktatur hat nahme:"Menschenrechte"?

    Wer zustimmt nicht, ist Hassprädiger? Gottseidank gibt es noch Leute wie Tichy. Er schreibt nur was normalle Leute leben und leben möchten.

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